Gegen ersatzgeschwächte Weserstädter fiel das Ergebnis eindeutig aus: Die Paderborner gewannen mit 3:1 und vergrößerten den Abstand zu Verfolger und Meister Bremen. Einmal mehr führen damit die Ostwestfalen in Liga 1 und Liga 2 die Tabelle an. Einen großen Sprung nach vorne machte der 1. SC Diepholz, der klar gegen Remscheid und Neumünster gewann und nun Rang 3 belegt. Ebenfalls als Sieger dürfen sich die Aplerbecker aus Dortmund fühlen, die zwar keinen Sieg, aber dafür vier Punkte aus zwei gewonnenen Unentschieden erkämpften und sich damit vor die Tigers aus Brüggen auf Platz 4 setzten. Dennoch muss man sagen: Hut ab vor dem Aufsteiger aus Brüggen. Es hätten durchaus mehr Punkte herausspringen können, beim Gastspiel in der Bundeshauptstadt. Die Rote Laterne in der Tabelle halten die Aufsteiger aus Remscheid, die gegen Neumünster eine Punkt ergatterten und mittlerweile deren drei auf der Habenseite verbuchen. Neumünster steht mit fünf Punkten nicht viel besser da. Die Berliner haben sich mit vier Punkten am Wochenende etwas Luft verschafft, dennoch sind diese drei Mannschaften wohl diejenigen, die um den Abstieg kämpfen werden.

 


 

1. Squash Club Berlin – ST Aplerbeck (2:2)

Spielort: 1. Squash Club Berlin
Detail-Ergebnisse

Die Berliner hatten sich einiges vorgenommen zur Heimspielpremiere in dieser Saison: Allerdings misslang der Start gründlich, denn Thorsten Schuster hatte gegen Kai Klosa nichts zu bestellen. Als auch Stephan Wirwa gegen Felix Göbel in vier Sätzen verloren hatte, standen die Hauptstädter schon mit dem Rücken zur Wand. Auch der Israeli Nadav Tannen strapazierte die Nerven der 50 Berliner Zuschauer mit seinem verschlafenen ersten Satz. Danach drehte er jedoch das Match gegen Dustin Eickhoff und Hoffnung kam auf. Das entscheidende vierte Spiel zwischen Felix Unger und Nils Richard Sporkmann brachte dann Spannung bis zum Ende des fünften Satzes. Unger hatte dabei das glücklichere Ende für sich. „Klasse Stimmung und volles Haus zum ersten Heimspiel der Saison. Spielerisch leider mit mehr Tiefen als Höhen, aber wir können mit dem einen Punkt gut leben“, bilanzierte Teammanager Andreas „Andy“ Ziemer.

 


 

Squash-Tigers Brüggen – ST Aplerbeck (2:2)

Spielort: 1. Squash Club Berlin
Detail-Ergebnisse

Die Tigers waren nach Berlin gereist, in der Hoffnung auch dort zu punkten. Das sah zunächst jedoch nicht so aus: Michael Seidel musste im Spiel gegen den erfahrenen Kai Klosa Lehrgeld bezahlen und verlor sein Spiel recht glatt trotz zwei Satzbällen im zweiten Satz. Janosch Thäsler fand nie zu seinem Spiel gegen Felix Göbel und so lagen die Brüggener 0:2 zurück. Der Niederländer Marc ter Sluis in Diensten der Tigers weckte dann mit dem souveränen 3:0 in einem Spiel mit hohem Tempo wieder die Lebensgeister des Aufsteigers. Derart motiviert ging Phillip Weinthal in den Court gegen Nils Sporkmann und wuchs in fünf Sätzen über sich hinaus. Der Lohn war ein Unentschieden gegen die Aplerbecker. „Und wieder haben wir einem höher eingestuften bundesligaerfahrenem Team einen Punkt abnehmen können, womit wir hochzufrieden sind“, kommentierte Tigers-Manager Udo Thäsler das Ergebnis.

 


 

Squash-Tigers Brüggen – 1. Squash Club Berlin (1:3)

Spielort: 1. Squash Club Berlin
Detail-Ergebnisse

Dass die Brüggener nicht zu unterschätzen sind, das hatte sich auch bei den Berlinern herumgesprochen und so gingen sie hoch konzentriert zu Werke. Thorsten Schuster gewann verdient 3:0 gegen Michael Seidel. Anschließend kämpfte Janosch Thäsler einen etwas müden Stephan Wirwa in fünf Sätzen nieder. Das Spitzenspiel zwischen Marc ter Sluis und dem Berliner Nadav Tannen war schließlich der Höhepunkt des Nachmittags in Berlin und der Beleg, dass sportliche Fairness im Squash kein Fremdwort sein muss. Ein wahrer Krimi wurde den Berlinern geboten, in dem ter Sluis, den vom Schiedsrichter schon gegebene Matchball im fünften Satz verschenkte, da er seinen letzten Punkt zum Stand von 11:7 als Letball wiederholen ließ. Im anschließenden vierten Spiel siegte Felix Unger klar gegen den ausgepowerten Phillip Weinthal, so dass am Ende die Berliner den Gesamtsieg feiern durften. Berlins Spielführer Andreas Ziemer vergaß jedoch nicht, den Gegner zu würdigen: „Großes Lob an die Thäsler-Jungs. Das war beste Werbung für unseren Sport.“ „Was war das für eine dramatische Begegnung! Drei Punkte waren genauso möglich wie keiner. Leider war es am Ende bei 169:169 Spielpunkten nur ein gewonnenes Einzelspiel und kein einziger Punkt“, bedauerte hinterher Udo Thäsler.

 


 

SRC Schwelm-Remscheid – 1. SC Diepholz (0:4)

Spielort: SRC Schwelm-Remscheid
Detail-Ergebnisse

Die Diepholzer mussten auf den grippeerkrankten Martin Tonn verzichten, beim Aufsteiger aus Schwelm-Remscheid fehlte mit Alexander Schuttkowski, der sich einer Rückenoperation unterziehen musste, ebenfalls ein wichtiger Spieler. Bei Diepholz standen Dylan Bennett, Luis das Neves, Dennis Jensen, Julian Söhnchen, Dirk Heemann und Dirk Scheele im Kader für die Auswärtspartie. Die vier Erstgenannten schlugen einen auf allen Positionen stark kämpfenden Aufsteiger mit 4:0. Julian Söhnchen fand nach verlorenem ersten Satz in sein Spiel und hatte die Partie gegen Götz Mönninghof anschließend im Griff. Routinier Dennis Jensen musste einem 0:2 Satzrückstand hinterherlaufen, ehe er Simon Wolter im Entscheidungssatz in die Knie zwang. Der ehemalige niederländische Nationalspieler Dylan Bennett sicherte den Kreisstädtern mit einem 3:1 Erfolg gegen Julian Kischel den ersten Dreier des Tages, ehe ein sich in Spiellaune befindender Luis das Neves für seine Farben das Ergebnis auf 4:0 erhöhte. „Das 0:4 gegen Diepholz geht in Ordnung. Unser Gegner hatte auf allen Positionen die besseren Spieler mitgebracht“, zeigte sich Friedrich Krüger, Vorsitzender der Schwelm-Remscheider als fairer Verlierer.

 


 

1. SC Diepholz – SV Neumünster (4:0)

Spielort: SRC Schwelm-Remscheid
Detail-Ergebnisse

Der erfahrene Dirk Heemann kam bei den Niedersachsen an Position vier zum Einsatz und der Routinier überzeugte mit einem Viersatzerfolg gegen Lennard Jessen (Neumünster), der nach eigenem Bekunden einen rabenschwarzen Tag erwischte. Julian Söhnchen hatte danach gegen Kai Rixen keinerlei Probleme, um für die Diepholzer das Resultat auf 2:0 zu stellen. Dann kam der Sahneauftritt von Dylan Bennett. Der Niederländer zeigte eine Weltklasseleistung gegen den hoch gehandelten Engländer Olivier Pett. Bennett siegte in drei Sätzen und sicherte dem 1. SCD den zweiten Auswärtsdreier des Tages. Luis das Neves schlug Hendrik Remer nach zwischenzeitlichem Rückstand in fünf Sätzen zum Gesamterfolg und aus Sicht des 1. SCD hervorragenden Spieltag in Remscheid. Durch die etwas überraschende Niederlage von Olivier Pett gegen Dylan Bennett ging die leise Hoffnung der Neumünsteraner, einen Punkt gegen Diepholz zu holen, nicht in Erfüllung.

 


 

SRC Schwelm-Remscheid – SV Neumünster (2:2)

Spielort: SRC Schwelm-Remscheid
Detail-Ergebnisse

Bei Lennard Jessen setzte sich der rabenschwarze Tag gegen die Aufsteiger vom SRC Schwelm-Remscheid fort. Er fand keine Mittel gegen den gewitzt agierenden Schwelmer Götz Mönninghof. Kai Rixen (Position 3) gewann zwar den Auftaktsatz, gegen Simon Wolter, musste aber am Ende letztlich die Segel streichen. Im Topspiel überzeugte SVN-Mann Olivier Pett mit einem deutlichen 3:0-Sieg über den jungen Julian Kischel und Hendrik Remer auf Position 2 siegte ebenfalls. Hinzuzufügen ist, dass Remers Gegner Lucas Scholz zu Beginn des Durchgangs zwei verletzt aufgeben musste. So blieben wenigstens zwei Punkte am Ende beim SVN, der nun auf das in drei Wochen anstehende Heimspiel schaut und dort die nächsten wichtigen Punkte holen möchte, um sich vom hinteren Ende der Tabelle ins gesicherte Mittelfeld abzusetzen. Bei Remscheid überwog ein wenig der Frust, denn ohne die Verletzung von Lucas Scholz und das Fehlen von Alexander Schuttkowski wäre mehr für den Aufsteiger drin gewesen, war die Meinung von SRC-Chef Friedrich Krüger.

 


 

SC hot socks Mülheim – Paderborner SC 2 (0:4)

Spielort: SC hot socks Mülheim
Detail-Ergebnisse

In der ersten Begegnung gegen Gastgeber Mülheim, das auf seinen zurzeit in Australien bei Weltranglistenturnieren auf Punktejagd befindlichen niederländischen Profi Sebastian Weenink verzichten musste, gingen die Mannen aus Paderborn als klarer Favorit ins Rennen. Doch dass so eine Favoritenrolle durchaus schwer wiegen kann, zeigte sich bereits im ersten Spiel, in dem Tobias Wächter bei seinem Fünfsatzsieg gegen den aktuellen Deutschen U 15-Meister, Yannis Senkel, mehr Mühe hatte als erwartet. Auch Cederic Lenz fand zunächst nicht zu seinem Spiel und musste gegen Marco Schoeppers den ersten Durchgang mit 4:11 abgeben. Danach wurde Lenz seiner Favoritenrolle gerecht und konnte die folgenden Sätze klar für sich verbuchen. Lucas Wirths (gegen Thomas Hutmacher) und Friedrich Scheel (gegen Pascal Tagaz) entledigten sich ihrer jeweiligen Aufgabe mit Bravour und sorgten mit zwei ungefährdeten Dreisatzsiegen für den verdienten „Dreier“ gegen die Mülheimer.

 


 

1. Bremer SC – Paderborner SC 2 (1:3)

Spielort: SC hot socks Mülheim
Detail-Ergebnisse

Auch Bremen musste auf den Einsatz eines Profis sowie auf zwei etablierte Stammspieler verzichten. Dafür traten die Hansestädter mit den beiden Ex-PSC-Spielern Norman Junge und Edgar Schneider sowie Heiko Schwarzer und dem jungen Sean Redmen an. Die Ostwestfalen hingegen hatten mit dem Engländer Tim Garner ein Ass im Ärmel, das zwar nicht stach, letztlich aber doch für den knappen Sieg mitverantwortlich sein sollte. Denn die vermeintliche Spitzenbegegnung zwischen Garner und Junge war bereits nach einem Satz entschieden. Der Grund: Garner hatte sich nach wenigen Ballwechseln am Rücken verletzt, musste den ersten Durchgang abgeben und schließlich zu Beginn des zweiten Satzes seinem Gegner die Hand reichen. Nach diesem genauso unglücklichen wie unerwarteten Auftakt (das Spitzenspiel an Position 1 wurde vorgezogen) standen die Paderborner mächtig unter Druck. Zunächst sorgte der in dieser Saison noch ungeschlagene Lucas Wirths an Position 4 mit einem in der Höhe verdienten Dreisatzsieg gegen Sean Redmen für den Ausgleich. Nachdem Friedrich Scheel mit einem unerwartet deutlichen Sieg gegen Edgar Schneider für die Paderborner Führung sorgte, war der Weg für ein echtes Endspiel bereitet – und das sollte es in sich haben. In einem packenden und hochklassigen Match konnte Ex-Nationalspieler Heiko Schwarzer die ersten beiden Sätze mit 11:9 und 13:11 für sich entscheiden und war im dritten Satz nur wenige Punkte vom Sieg entfernt, der Bremen ein Unentschieden gesichert hätte. Cederic Lenz hatte jedoch etwas dagegen, spielte sein bestes Squash seit Wochen und bezwang seinen Gegner nach über einer Stunde Spielzeit in fünf Sätzen. Somit hieß es am Ende 3:1 und die Punkte gingen von der Weser an die Pader. Trotz der verletzungsbedingten Aufgabe hatte „Mr. Zuverlässig“ Tim Garner einen erheblichen Anteil am Sieg. Denn der Engländer sorgte mit seinem Einsatz dafür, dass Lenz, Scheel und Wirths auf den für sie ungewohnten Positionen 2 bis 4 die entscheidenden Punkte einfahren konnten.

 


 

1. Bremer SC – SC hot socks Mülheim (4:0)

Spielort: SC hot socks Mülheim
Detail-Ergebnisse

Nach der knappen Niederlage gegen die Paderborner waren die Bremer keineswegs deprimiert, sondern im Gegenteil hoch motiviert, zumindest die Mülheimer in die Schranken zu weisen. Und so viel vorneweg, dies gelang eindrucksvoll. Zunächst sorgte Sean Redmen gegen Thomas Hutmacher in drei Sätzen für die Führung. Ex-Nationalspieler Edgar Schneider packte gegen Kai Rößing seine ganze Erfahrung aus, hatte lediglich im dritten Satz eine kurze Schwächephase, ehe er mit 11:7 den vierten Satz für sich entschied. Das Spitzenspiel zwischen Norman Junge und Marco Schoeppers war dann eine klare Sache für den Bremer. Junge diktierte das Spiel und siegte in drei Sätzen. Rein um gar nichts ging es im letzten Match des Tages zwischen Heiko Schwarzer und Pascal Tagaz. Dennoch hängten sich beide noch einmal richtig rein und Tagaz gelang der Gewinn des zweiten Satzes, letztlich musste er sich aber der Spielerfahrung des Ex-Nationalspielers beugen. Für Mülheim ist damit zumindest für absehbare Zeit die Tabellenspitze außer Sichtweite geraten.