Letztlich war es ein erwarteter, wenn auch durch das Verletzungspech der Gegner etwas erleichterter Erfolg. Im Spiel jeder gegen jeden trafen zunächst die Diepholzer auf die Königsbrunner. Das Spiel endete 2:2 mit einem doppelten Punktgewinn für die Königsbrunner wegen der mehr gewonnenen Sätze. Im anschließenden zweiten Match musste Diepholz auf seine Nummer 1 verzichten, trat ohne Dylan Bennett an und verlor glatt mit 0:4 gegen die Hausherrn. Damit reichte den „Monopolisten“ im letzten Spiel ein Unentschieden gegen Königsbrunn.

Die ganz große Spannung schien nach dem zweiten Spiel der Relegationsrunde raus, das die Frankfurter gegen den 1. SC Diepholz souverän gewonnen hatten. Königsbrunn, das zudem noch auf den grippekranken Patrick Scherer verzichten musste, hätte gegen den SC Monopol Frankfurt zumindest ein gewonnenes Unentschieden gebraucht, aber dies schien gegen die auf den Punkt topfitten Frankfurter an diesem Tag ausgeschlossen zu sein. So legte Kai Wetzstein mit seinem 3:0-Erfolg über Königsbrunns Andreas Remitschka den Grundsteinstein für den Sieg, fast hätte sogar schon der Australier in Diensten der Frankfurter, Cameron Pilley, den Sack im vorgezogenen Spitzenspiel gegen den Franzosen Mathieu Castagnet zugemacht, aber der Königsbrunne bog das Spiel nach 0:2-Sätzen noch zu seinen Gunsten um. Florian Silbernagl war es dann der die Frankfurter jubeln ließ mit seinem Erfolg über Florian Mühlberger. Für den SC Monopol Frankfurt ist dies sicherlich der größte Erfolg in ihrer Vereinsgeschichte.

Die Hessen treffen nun am 8. Mai in Würzburg bei der Endrunde im Halbfinale auf den hohen Favoriten, den zehnfachen Deutschen Mannschaftsmeister Paderborner SC.

Königsbrunner SC- 1. SC Diepholz 2:2

Detailergebnisse

Was die Königsbrunner vielleicht hätten erreichen können, lässt sich nur mit einem großen „Wenn“ beantworten: Wenn André Ergenz dabei gewesen wäre oder zumindest Ersatzmann Patrick Scherer nicht grippekrank hätte es zu einem Sieg über die Diepholzer reichen können, so war es aus Sicht der Königsbrunner „nur“ ein Unentschieden. Aber letztlich zählt nur das nackte Ergebnis. Patrick Scherer holte sich zwar Satz 2, gegen Routinier Dennis Jensen, am Ende fehlte jedoch die Power und so verlor er in vier Sätzen. Im zweiten Spiel siegte Florian Mühlberger mit dem gleichen Ergebnis über Julian Söhnchen und glich aus. Eine einseitige Angelegenheit war das Match der beiden Spitzenleute. Der Franzose Mathieu Castagnet, der erst am Freitagabend im Viertelfinale des Grashopper Cup in Zürich gegen Miguel Angel Rodriguez ausschied, siegte gegen den niederländischen Nationalspieler Dylan Bennett souverän in drei Sätzen. Da Simon Vaclahovsky im letzten Spiel gegen den starken Norman Junge einen Satz holte, stand das gewonnene Unentschieden für die Königsbrunner fest. „In Anbetracht dessen dass wir ersatzgeschwächt waren und Patrick Scherer krank angetreten ist, war das Unentschieden vollkommen in Ordnung“, bilanzierte Teammanager Winfried Vaclahovsky.

SC Monopol Frankfurt – 1. SC Diepholz 4:0

Detailergebnisse

Der SC Monopol traf dann in der zweiten Begegnung auf eine bereits geschwächte Mannschaft des SC Diepholz. Deren Topspieler Dylan Bennett hatte sich in seinem ersten Spiel am Fuß verletzt und musste leider passen. Somit mussten alle aufrücken und Martin Tonn und Dirk Heemann kamen zudem ins Team. Das spielte natürlich den Frankfurtern in die Karten und Julian Wollny, Florian Silbernagl und Cameron Pilley konnten auch klare Dreisatz-Siege gegen Dirk Heemann, Dennis Jensen und Norman Junge einfahren. „Nur Kai Wetzstein spielt eben gerne mal etwas länger. Das nutzte sein Gegner Martin Tonn auch gerne aus und konnte ihm zumindest den zweiten Satz ‚klauen‘“, meinte Frankfurts Manager Frank Bormann, bei dem nach dem souveränen Sieg die Hoffnung auf das Erreichen der Bundesliga-Endrunde weiter gestiegen war.

SC Monopol Frankfurt – Königsbrunner SC 2:1

Detailergebnisse

Durch den vorangegangen 4:0 Sieg reichte in der abschließenden Begegnung gegen den Königsbrunner SC bereits ein Remis für die Qualifikation zur Endrunde. Kai Wetzstein brachte mit einem souveränen 3:0 gegen Andreas Remitschka die Frankfurter in Führung und Cameron Pilley hätte im Topspiel dann fast schon den Sack zugemacht. Das Spitzenspiel zwischen dem Australier (Nr. 19 der Welt) und dem für Königsbrunn spielenden Franzosen Mathieu Castagnet (Nr. 13 der Welt) hielt dann auch alles, was es von der Papierform her versprach. Cameron Pilley konnte gegen einen anfangs etwas müde wirkenden Castagnet mit 2:0 in Führung gehen. Das lag sicher auch daran, dass der Franzose noch am Freitag in Zürich beim Grashopper Cup aktiv und dann nach einer langen Fahrt erst morgens gegen 2 Uhr in Frankfurt angekommen war. Aber er kämpfte sich in die Partie hinein und konnte zum 2:2 ausgleichen, weil jetzt auch bei Pilley Pilley etwas die Kräfte schwanden. Auch der finale Satz lief dann weiterhin auf höchstem Niveau und bis zum 8:8 auch völlig ausgeglichen ab, ehe dann Castagnet mit etwas Glück den Moment nutzen und die drei letzten Punkte für sich verzeichnen konnte.

Die Entscheidung war also verschoben und es war dann wieder mal, wie schon so oft in der Saison, an Florian Silbernagl, den Schlusspunkt zu setzen. In seinem Spiel hatte er doch einige Mühe gegen einen stark aufspielenden Florian Mühlberger, der gerade zur Mitte der Begegnung stark auftrumpfte und auch den dritten Satz gewinnen konnte. Letztlich konnte Silbernagl aber doch einen 3:1-Sieg erringen und damit die Endrunden-Qualifikation für den SC Monopol sicherstellen. (Das vierte Spiel der Begegnung wurde nach gemeinsamer Absprache nicht mehr durchgeführt.) „Ich bin superglücklich über unseren Sieg und es war eine Riesenstimmung in der Insel – einfach ein tolles Erlebnis. Ich freue mich sehr, dass wir bei der Endrunde dabei sein können, auch wenn wir gegen Paderborn als absoluter Außenseiter gelten“, kommentierte der Matchwinner Silbernagl den Sieg. Dass die Frankfurter nicht nur gut Squash spielen, sondern auch gut feiern können, bewiesen sie im Anschluss als Bier und andere Köstlichkeiten in Strömen und bis in den frühen Morgen flossen.