Wunder gibt es zwar immer wieder, aber nicht dauernd, sonst wären es keine Wunder mehr. Und so blieb die vage Hoffnung von Paderborns zweiter Mannschaft auf einen möglichen zweiten Titelgewinn aus, stattdessen feierten die Bremer ihre dritte Meisterschaft hintereinander und dürfen zu Recht den Pokal in die Höhe stemmen. Wer aus 16 Spielen 44 Punkte holt, der hat sich den Titel redlich verdient. Gratulation von dieser Stelle an das ganze Team. Souveräner Vize ist der Paderborner SC mit vier Zählern Abstand. Dahinter klafft schon eine riesige Lücke mit zwölf Punkten. Platz 3 hat sich zum Abschluss noch der ST Aplerbeck geholt, das beste Ergebnis seit die Dortmunder in der 2. Bundesliga spielen. Dahinter die Traditionsmannschaft aus Diepholz hauchdünn vor dem Aufsteiger aus Brüggen. Die Tigers haben ihrem Namen alle Ehre gemacht und einigen Teams die Zähne gezeigt. In der unteren Tabellenhälfte sind die Mülheimer gelandet, es folgt der SV Neumünster. Auf Platz 8 kommt der zweite Aufsteiger aus Remscheid, der sich in den letzten Wochen zunehmend wohler in der 2. Liga gefühlt hat und zwölf Punkte erkämpfte, zum Schluss noch einen klaren Sieg gegen die Mülheimer. Die Berliner haben es nicht mehr geschafft, die rote Laterne abzugeben. Sie belegen mit acht Zählern auf der Habenseite den letzten Platz. Im Kellerduell mit Neumünster reichte es noch zu einem verlorenen Unentschieden.

 


 

8. Spieltag am Samstag, 8. März:

 


 

1. SC Diepholz – Squash-Tigers Brüggen (2:2)

Spielort: 1. SC Diepholz

Detail-Ergebnisse

Die Diepholzer hatten zum Abschluss der Saison bei ihrem Heimspiel auf den Niederländer Dylan Bennett verzichtet, so dass alle aufrücken mussten. Auf Position 4 zeigte der erfahrene Zweitligaspieler Martin Tonn dem Brüggener Michael Seidel in drei Sätzen die Grenzen auf. Als danach auch noch Janosch Thäsler unter seinen spielerischen Möglichkeiten bleibt und verliert, sieht es schlecht aus für den Aufsteiger. Aber der Niederländer Jan van den Herrewegen bringt mit seinem 3:0 über Luis das Neves die Tigers zurück in die Erfolgsspur. Phillip Weinthal gelingt im letzten Spiel ein 3:1 über Dennis Jensen, so dass zumindest ein Punkt gerettet wurde. „Schade, es war mehr als nur der eine Punkt für uns drin. Nur ein Satz fehlte uns zum gewonnenen Unentschieden und damit zum vierten Platz in der Abschlusstabelle. Aber dann können wir uns ja in der nächsten Saison noch steigern. Wir haben ein tolles Team, das wir gerne noch mit jungen Spielern verstärken möchten“, bilanzierte Brüggens Manager Udo Thäsler.

 


 

Squash-Tigers Brüggen – 1. Bremer SC (0:4)

Spielort: 1. SC Diepholz

Detail-Ergebnisse

Sozusagen vor der eigenen Haustür in Diepholz wollten die Bremer sich nicht die Butter vom Brot geschweige denn die Meisterschaft wegnehmen lassen. Also bot das Team von der Weser seine besten Mannen auf. Und die ließen keinen Zweifel aufkommen, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Einzig dem Niederländer Jan van den Herrewegen gelang bei der 0:4-Niederlage ein Satzgewinn gegen den Engländer Anthony Graham. „Bremen war uns klar überlegen, das war vorher schon klar. Es hat aber Spaß gemacht gegen das insgesamt so erfahrene Team. Auch hier freuen wir uns auf die Spiele in der nächsten Saison. Die Kätzchen vom Niederrhein werden in den kommenden Monaten mächtig trainieren, um in der nächsten Saison wieder viele Punkte mit nach Brüggen, dem kleinen Squash verrückten Städtchen am linken Niederrhein, zu nehmen“, „warnt“ Brüggens Manager Udo Thäsler die Konkurrenz schon mal vor.

 


 

1. Bremer SC – 1. SC Diepholz (4:0)

Spielort: 1. SC Diepholz

Detail-Ergebnisse

Im zweiten Spiel kamen für Edgar Schneider und Heiko Schwarzer Sean Readmen und Jan Ole Bleil zum Einsatz. Bei Diepholz gab auf Position 4 Carsten Kühling-Sawicki sein Zweitligadebüt in dieser Saison. Die Bremer trotz des sicheren Gefühls die Meisterschaft im Sack zu haben, wollten sich aber gegen den Nachbarn aus Diepholz keine Blöße geben. Readmen gab gegen Sawicki keinen Satz ab und brachte die Bremer in Führung. Etwas schwer tat sich Jan Ole Bleil gegen Martin Tonn. Zwei Sätze lang beherrschte der Diepholzer seinen Gegner sicher, ehe Bleil aufwachte und sich auf seine spielerischen Qualitäten besann. So reichte es am Ende zu einem etwas mühevollen 3:2-Erfolg. Anthony Graham hatte erwartungsgemäß keine Mühe gegen Luis das Neves zu gewinnen, auch wenn er den dritten mangels Konzentration abgab, und so hatte das Spiel zwischen dem Ex-Paderborner Norman Junge und Julian Söhnchen nur noch statistischen Wert. Die Bremer wahrten somit ihren Vier-Punkte Vorsprung auf Paderborn und konnten hinterher zu Recht die dritte Meisterschaft feiern.

 


 

SRC Schwelm-Remscheid – hot socks Mülheim (4:0)

Spielort: SRC Schwelm-Remscheid

Detail-Ergebnisse

Der Schwelmer Lucas Scholz hatte sich viel vorgenommen an seinem 24.Geburtstag gegen den jungen Yannis Senkel. Die Gegenwehr vom ersten Satz war im zweiten und dritten nicht mehr wirklich vorhanden. So konnte Scholz sich ein tolles Geburtsgeschenk machen, nämlich den ersten Schritt zum Klassenerhalt der Mannschaft zu schaffen. Alexander Schuttkowski spielte gewohnt druckvoll. Mit seiner bekannten Willensstärke behielt er jederzeit das Spiel gegen Mülheims Thomas Hutmacher in der Hand. Im Spitzenspiel gewann der ehemalige Paderborner Nationalspieler und Deutsche Einzelmeister, Stefan Leifels, souverän gegen einen leicht gehandicapten Pascal Tagaz. Nach seiner Handverletzung wollte Julian Kischel unbedingt am letzten Spieltag zum Einsatz kommen. Hoch motiviert ließ er Hendrik Rössing keine Change zu einem Satzgewinn. Die Schwelm-Remscheid Spieler wussten, was für sie auf dem Spiel stand. Alles wurde in die Waagschale um drei Punkte zu sichern. Damit wäre bereits vor der abschließenden Begegnung gegen Aplerbeck der vorletzte Tabellenplatz so gut wie abgesichert. Deshalb wurde mit Volldampf vor dem heimischen Publikum gespielt. „Am Ende fiel uns ein riesiger Stein vom Herzen“, bekannte Teammanager und Vorsitzender Friedrich Krüger.

 


 

SC hot socks Mülheim – ST Aplerbeck (0:4)

Spielort: SRC Schwelm-Remscheid

Detail-Ergebnisse

Ohne ausländischen Spitzenspieler und mit einem leicht angeschlagenen Pascal Tagaz auf Position 1 hatten die Mülheimer gegen die Dortmunder vom Squash Treff Aplerbeck nichts zu bestellen. Dem jungen Yannis Senkel blieb es vorbehalten dem Routinier Kai Klosa einen Satz abzuringen. Danach waren die Mülheimer an diesem Tag allerdings chancenlos. Weder Thomas Hutmacher, Kai Rößing oder Pascal Tagaz konnten gegen Felix Göbel, Nils Richard Sporkmann oder Dustin Eickhoff einen Satz gewinnen. Die Aplerbecker krönten mit dem Sieg über Mülheim und die Remscheider ihre beste Saison in der 2. Bundesliga. Platz 3 hinter den beiden Großen aus Bremen und Paderborn ist eine famose Leistung. Und in dieser Besetzung, dazu ein ausländischer Spitzenspieler, mischen die Dortmunder sicherlich auch weiter vorne gut mit.

 


 

ST Aplerbeck – SRC Schwelm-Rems. (3:1)

Spielort: SRC Schwelm-Remscheid

Detail-Ergebnisse

In der spannenden Begegnung mit ständig wechselnden Satzgewinnen, hatte Simon Wolter letztlich im Tiebreak des fünften Satzes das Nachsehen gegenüber dem erfahrenen Kai Klosa. Lucas Scholz begann gegen seinen langjährigen Vereinskameraden Felix Goebel mit dem Gewinn des ersten Satzes. In den drei weiteren Sätzen konnte Goebel gegen Scholz mit seinen zahlreichen Nick Shots immer wieder für Applaus des fairen Remscheider Publikums sorgen. Mit extrem schnell gespielten Bällen ließ er dem Remscheider keine Chance auf einen weiteren Satz. Keine Blöße gab sich Stefan Leifels gegen Dustin Eickhoff. In den drei Sätzen wurde der Unterschied deutlich sichtbar, der ihn als ehemaligen Bundesligaprofi auch mit jetzt über 40 Jahren auszeichnet. Nicht mal ansatzweise konnte der junge Eickhoff sein Spiel aufbauen. Zu genau konnte Stefan Leifels immer wieder seine Bälle platzieren. Die Hoffnung auf einen weiteren Punkt der Schwelmer machte im vierten Spiel Aplerbecks Nils Richard Sporkmann zunichte. Er gewann in drei Sätzen gegen Alexander Schuttkowski. Trotz der Niederlage war die Stimmung beim Aufsteiger hervorragend. War man doch nach der durch Krankheit und Verletzung geprägten Hinrunde nicht Tabellenletzter geblieben.

 


 

1. Squash Club Berlin – Paderborner SC 2 (0:4)

Spielort: 1. Squash Club Berlin

Detail-Ergebnisse

In exakt derselben Besetzung wie im Hinspiel im Dezember, das Paderborn damals mit 3:1 gegen Berlin für sich entscheiden konnte, traten beide Teams gegeneinander an. Das Ergebnis sollte dieses Mal noch deutlicher ausfallen. Frank Leidiger bestimmte das erste Spiel gegen Thorsten Schuster nach Belieben und brachte den PSC in Führung. Tobias Wächter benötigte dieses Mal einen Satz mehr, um den erfahrenen Stephan Wirwa in die Schranken zu verweisen. 3:1 lautete das Ergebnis am Ende. Cederic Lenz revanchierte sich gegen den Israeli Nadav Tannen für seine knappe Hinspiel-Niederlage und bezwang seinen Gegner eindrucksvoll in vier Sätzen. Auch Friedrich Scheel konnte sich im Vergleich zu seinem knappen Fünfsatzsieg im Hinspiel deutlich steigern und siegte gegen Felix Unger in drei Durchgängen.

 


 

Paderborner SC 2 – SV Neumünster (3:1)

Spielort: 1. Squash Club Berlin

Detail-Ergebnisse

Neumünsters Lennard Jessen an Position 4 wollte Revanche gegen seinen Paderborner Kontrahenten Philipp Kern für das Hinrunden-Spiel nehmen. Doch aufgrund zu vieler Eigenfehler konnte Lennard Jessen dies nicht umsetzen, obwohl er im zweiten Satz zumindest in den Tiebreak kam. Am Ende verlor er in drei Sätzen. Christoph Schmadtke hatte enge Sätze gegen seinen jungen Gegner Hendrik Vössing, doch zwang dieser ihm sein Spiel letztlich auf, so dass Christoph Schmadtke ebenfalls verlor. Zurück ins Rennen brachte der Engländer Olivier Pett auf Position 1 die Schwalestädter mit seinem glatten 3:0-Erfolg über Cederic Lenz. Am Ende holte Hendrik Remer auf Position 2 gegen einen erfahrenen Akteur wie Friedrich Scheel noch einen Satz. Damit stand die Mannschaftsniederlage gegen den Vizemeister der aktuellen Saison fest. „Wir sind sehr zufrieden – ein gelungener Abschluss einer tollen Saison, in der wir uns bis zum Schluss einen spannenden Zweikampf mit den Bremern geliefert haben. Gratulation an dieser Stelle zum verdienten ersten Platz. Angesichts des dritten Bremer Meistertitels in Folge können wir nur hoffen, dass die Hansestädter die Aufstiegsoption in die erste Liga wahrnehmen. Anderenfalls müssen wir nächste Saison Simon Rösner davon überzeugen, seine Ambitionen auf internationalem Parkett zugunsten einer Karriere in der zweiten Liga drastisch zurückzuschrauben", kommentiert Mannschaftsführer Friedrich Scheel die Bremer Dominanz mit einem Augenzwinkern.

 


 

SV Neumünster – 1. Squash Club Berlin (2:2)

Spielort: 1. Squash Club Berlin

Detail-Ergebnisse

Zum Abschlussspieltag ihrer vierten Zweitligasaison in Folge gab es mit dem 2:2 Unentschieden gegen den Absteiger SC Berlin einen versöhnlichen Saisonabschluss. Lennard Jessen an Position 4 begann etwas nervös und konnte nach Satzrückstand zum 1:1 ausgleichen. Doch in der Folge zog er sein Konzept der aggressiven Spielweise nicht vollständig durch und musste damit am Ende die 1:3-Niederlage hinnehmen. Mannschaftsführer Christoph Schmadtke ging rasch mit 2:0 in Führung, ehe er Satz 3 abgeben musste. Mit einer offensiven Spielweise und Kampfgeist sicherte er sich den vierten Durchgang und brachte den SVN zurück in die Erfolgsspur. SVN-Spitzenspieler Olivier Pett überzeugte auf ganzer Linie beim glatten 3:0 Sieg gegen Nadav Tannen. Hendrik Remer verlor zwar gegen den Berliner Einzelmeister Felix Unger, doch sein gewonnener Satz brachte am Ende durch mehr gewonnene Sätze den Zusatzpunkt beim erzielten Unentschieden. Mit dem weiter gefestigten Platz 7 (von 9 Teams) kann der SVN damit sicher für kommende Zweitligasaison planen, womit man ebenfalls den freiwilligen Abstieg des Erstligisten Hanse Squash Hamburg in die 2. Liga Nord kompensieren kann. „Am Ende sollte es nicht sein. Wir verabschieden uns nach zwei Jahren Bundesliga in der Hauptstadt von unseren Fans und der 2. Bundesliga mit einem Unentschieden gegen die Münsteraner. Herzlichen Glückwunsch an das Team von Schwelm Remscheid zum Klassenerhalt und den Bremer Jungs zur Meisterschaft“, lautete das sportlich-faire Resümee von Berlins Spielführer Andreas Ziemer.