Mit Glück und Geschick verteidigten die Marburger die Tabellenführung am vorletzten Spielwochenende im Süden. Zunächst setzte es eine 1:3-Heimniederlage gegen die starken Wormser, die sich selbst noch Hoffnung auf den Meistertitel machen, dann holten sie am Sonntag zwei Punkte durch ein gewonnenes Unentschieden beim Mitfavoriten auf die Meisterschaft, dem SC Deisenhofen. Auf Platz 4 rangieren die Maintaler, die durch zwei Siege am Wochenende bis auf zwei Zähler zu Deisenhofen und Worms aufgeschlossen haben. Realistisch betrachtet sind die Aufsteiger aus Hessen nicht mehr von Platz 1 zu vertreiben, wenn sie sich keinen Ausrutscher leisten. Erschwerend für die Konkurrenz ist die Tatsache, dass am letzten Spieltag Worms das Team aus Deisenhofen empfängt, sich beide also womöglich gegenseitig die Punkte wegnehmen. Am Tabellenende haben sich die Devils aus Gerlingen abgesetzt und den Schwandorfern die rote Laterne überlassen. Vorletzter ist Kempten mit drei Punkten Vorsprung auf Schwandorf und einen Zähler hinter den Devils zurück. Im tabellarischen Niemandsland bewegt sich der dritte Aufsteiger aus Heilbronn.
11. Spieltag am Samstag, 8. Februar:
SC HOT SOX Heilbronn – SC Deisenhofen (1:3)
Gegen den starken Aufsteiger aus Heilbronn erwarteten die Deisenhofer nach den Worten von Pressesprecherin Traudl Mittnacht höchstens ein Unentschieden. Doch erstens kommt es anders und zweiten als man denkt: Christofer Kendall-Torry zeigte (nach Anlaufschwierigkeiten) wieder, dass er ein Punktegarant auf seiner Position ist. Niklas Becher überzeugte durch Kampfgeist bei seinem im fünften Satz gewonnenen Spiel. Er legte den Grundstein für die Möglichkeit die Partie insgesamt gewinnen zu können. Der Engländer Joel Hinds (WRL Nr. 70) in Diensten der Deisenhofener gewann (nach kurzem Durchhänger im zweiten Satz) in vier Sätzen und damit das Spiel für Deisenhofen Thomas Müller unterlag anschließend glatt Markus Voit, was aber die Freude der Mannschaft über den Sieg nicht mehr trüben konnte. „Alle Partien waren sehr eng, was am Ergebnis deutlich zu sehen ist. Tobias Baab war im Spiel der Dreier nach tollem Comeback nah an der Überraschung gegen Niklas Becher. Im fünften Satz setzte sich der Bayer aber durch. Stefan Rodekurth und Patrick Miescher holten immerhin je einen Satz. Markus Voit gewann insgesamt klar gegen Thomas Müller“, bewertete Heilbronns Spielführer Stefan Rodekurth das Match.
Skwosch Frösche Marburg – Black & White Worms (1:3)
Den Wormsern ist es zu verdanken, dass der Kampf um die Südmeisterschaft noch einmal spannend wird. Beim Auswärtsspiel in Marburg profitierte die Zweite des Deutschen Mannschaftsmeisters allerdings vom Fehlen des jungen Tschechen Martin Svec, der etatmäßig auf Position 2 spielt. So mussten Bernhard Redencz und Markus Mißbach aufrücken, Roman Pahl kam neu in die Mannschaft. Die Wormser waren mit Nicholas Wood und den beiden ehemaligen Erstligaspielern Matthias Heinemann und Daniel Hoffmann angereist, dazu Carsten Schoor auf der Spitzenposition. Es wurde ein Spiel der klaren Ergebnisse. Wood und Heinemann gewann gegen Pahl und Mißbach jeweils mit 3:0. Da standen die Frösche schon am Abgrund. Rudolf Rohrmüllers Sieg in drei Sätzen über Carsten Schoor ließ die Hessen nur kurz in der Hoffnung noch einen Punkt retten zu können, denn gegen den früheren Nationalspieler Daniel Hoffmann stand Bernhard Redencz von Anfang an auf verlorenem Posten.
Squash Devils Gerlingen – 1. SL Schwandorf (4:0)
Ohne einen ihrer ausländischen Spitzenspieler fuhren die Schwandorfer ins schwäbische Gerlingen. Und die Devils nutzten ihre Chance, sich vom Tabellenende zu lösen. Mario Steinke und Andre Weingerl legten gegen Thomas Zwicknagel und Kevin Pubantz eine beruhigende 2:0-Führung vor. Dann musste der Engländer Alex Philips gegen Phillip Annandale allerdings alles geben, um am Ende im fünften Satz den Sieg und damit den Mannschaftserfolg zu sichern. Johann „Hansi“ Seestaller setzte dann noch einen obendrauf und gewann gegen Armin Hameed.
S.C. Yellow Dots Maintal – 1. SC Kempten (2:2)
Am vergangenen Bundesligawochenende war am Samstag der SC Kempten aus dem Allgäu zu Gast. Ohne etatmäßige Nummer eins spielten die Maintaler mit Johannes Voit, Michael Gäde, Andreas Omlor und Bernd Waldinger. In den ersten beiden Spielen kam beide Maintaler ungefährdet zu einem klaren 3:0-Sieg und ließen ihren Gegnern Gilberto de Oliveira und Jürgen Martin wenig Chancen. Mit dieser 2:0-Führung konnte Johannes Voit befreit in das Spiel gegen die aktuelle Nr. 58 der Welt, Jamie Haycocks, gehen und lieferte seinem Gegner und den zahlreichen Zuschauern ein Duell auf Augenhöhe. Egal wie genau der Engländer aus Kempten auch seine Bälle platziert, der Maintaler hielt dagegen und sicherte sich zwischenzeitlich sogar eine 2:1-Satzführung, doch am Ende hatte der Profi aus England die Nase knapp vorn und gewann mit 3:2-Sätzen. Im letzten Spiel des Tages musste sich dann Michael Gäde dem wieselflinken Pasquale Ruzicka nach gewonnenem ersten Satz, doch noch mit 1:3 beugen und so gab es am Ende ein gewonnenes Unentschieden für Maintal und somit zwei von drei möglichen Punkten.
12. Spieltag am Sonntag, 9. Februar:
SC Deisenhofen – SF Marburg (2:2)
Es sind die hinteren Positionen, die beim SC Deisenhofen für Punkte gut sind. Auch im Spitzenspiel gegen die Skwosch Frösche aus Marburg punkteten Christofer Kendall-Torry gegen Markus Mißbach und Niklas Becher – allerdings benötigte er fünf Sätze – gegen Bernhard Redencz. Im Spitzenspiel musste sich dann der Engländer Joel Hinds in drei Sätzen Rudolf Rohrmüller beugen, was die Nummer 70 der Weltrangliste schwer verkraftete. Thomas Müller hat seine alte Spielstärke und Kondition immer noch nicht wieder erreicht und konnte daher seinem Gegner Martin Svec nur im ersten Satz Paroli bieten. „Gestern gewonnen, heute alles zerronnen. Schade, dass Joel Hinds und Thomas Müller es nicht schafften, wenigstens einen weiteren Satz zu gewinnen, das hätte möglicherweise für ein gewonnenes Unentschieden reichen können. Platz 3 in der Tabelle ist zufriedenstellend, aber nicht das Optimale“, so die Bilanz von Pressesprecherin Traudl Mittnacht.
Black & White RC Worms 2 – HOT SOX Heilbronn (4:0)
Ganz schweres Geschütz fuhr die Wormser Zweite auf. Sie hatte beim Heimspiel am Sonntag mit Marcus Berrett an Position 1 eine Verstärkung, die das Team, das eh nur schwer zu bezwingen ist, noch stärker machte. Stefan Rodekurth und Tobias Baab verloren klar gegen Matthias Heinemann und Daniel Hofmann. Patrick Miescher kämpfte gut gegen Marcus Berrett, verlor aber letztlich 1:3. Markus Voit zeigte ein starkes Spiel gegen Carsten Schoor, gewann aber ebenfalls keinen Satz. So mussten die Heilbronner ohne Punkt die Rückreise vom Rhein antreten. Während Worms nun auf Schützenhilfe hoffen muss, um noch Meister zu werden, sind die Heilbronner im gesicherten Mittelfeld und können als Aufsteiger im Grunde schon zwei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt feiern.
1. SL Schwandorf – Yellow Dots Maintal (1:3)
Am Sonntag fuhr man zum Tabellenschlusslicht Schwandorf in derselben Besetzung und erneut ebnete Bernd Waldinger mit seinem klaren 3:0-Sieg gegen Thomas Zwicknagel den Mannschaftserfolg. Im Spiel an Position drei tat sich Andreas Omlor schwerer als erwartet gegen Kevin Pubantz, großes Laufvermögen des Schwandorfers und mangelnde Konzentration führten dazu, dass die ersten drei Sätze stets im Tiebreak endeten, wobei der Maintaler jedes Mal einem Rückstand hinterher laufen musste. Am Ende war es dann ein 3:1-Arbeitssieg für Omlor und das Team aus der Nähe von Frankfurt ging 2:0 in Führung. Johannes Voit lieferte erneut bis auf ein paar kleine Konzentrationslücken im zweiten Satz eine Topleistung ab und sicherte mit einem klaren 3:0-Sieg den Gesamterfolg des Teams gegen Phillip Annandale. Im letzten Spiel traf dann Michael Gäde auf seinen ehemaligen Jugendnationalmannschaftskollegen Armin Hameed. In einem ausgeglichenen Spiel hatte am Ende der Schwandorfer die Nase vorne und holte den Ehrenpunkt für sein Team mit 3:1-Sätzen.
1. SC Kempten – Squash Devils Gerlingen (2:2)
Die Kemptener als Heimmannschaft legten mit einem glatten 3:0 von Gilberto de Oliveira gegen Mario Steinke gleich gut vor. Aber postwendend konnte André Weingerl gegen Timo Wernhard ausgleichen. Im Spitzenspiel hatten die Allgäuer wieder die Nase vorn. Jaymie Haycocks (WRL Nr. 58) gewann ohne Mühe gegen seinen Landsmann Alex Phillips. Erneut war es ein 3:0 der den Devils den Ausgleich brachte. Johann Seestaller besiegte Pasquale Ruzicka. Am Ende war es gerade mal sieben Punkte, die bei Satzgleichheit den Ausschlag für das gewonnene Unentschieden der Devils gaben. Die sind mit fünf von sechs möglichen Punkten aus zwei Spielen am Wochenende dem Nichtabstieg ein gehöriges Stück näher gekommen. Der 1. SC Kempten ist dagegen wieder auf den vorletzten Platz zurückgefallen.