Was für ein Spieltag im Norden! Die Bremer holen dank der Schwäche der Paderborner vier Punkte Rückstand auf und setzen sich mit einem Zähler Vorsprung an die Tabellenspitze. Alles scheint auf ein großes Finale am siebten Spieltag hinauszulaufen. Dann nämlich müssen die Paderborner nach Bremen zum aktuellen Nord-Meister. Schon die Aufstellung der Bremer in Berlin ließ erkennen, dass sie um jeden Preis keine Punkte abgeben wollten, traten sie doch mit ihrem englischen Spitzenspieler Anthony Graham an. Und so nahmen sie zwei Siege mit aus den Spielen gegen den Gastgeber und gegen das Schlusslicht Remscheid. In Mülheim konnten die Gastgeber ihren Heimvorteil nur bedingt nutzen. Sie verloren gegen Aufsteiger Brüggen, holten aber wenigstens gegen Neumünster drei Punkte. Paderborns Zweite erlebte in Diepholz ihr Waterloo. Gegen die Aplerbecker reichte es zu einem einzigen Punkt und gegen die Heimmannschaft verlor man das Spiel und damit die Tabellenführung.

 


 

6. Spieltag am Samstag, 25. Januar:

 


 

SC hot socks Mülheim – ST Brüggen (1:3)

Spielort: SC hot socks Mülheim

Detail-Ergebnisse

Schon in der Hinrunde überraschte das Team der Squash-Tigers gegen Mülheim. Umso größer ist der Erfolg des Rückspiels zu werten. Bedeutend war dabei der Sieg von Janosch Thäsler gegen Pascal Tagaz. Beide kennen sich seit der NRW-Jugend. Die Siege von Piedro Schweertman und Phillip Weinthal machten den Team-Sieg und drei weitere Punkte in der Tabelle klar. Dabei kamen die Mülheimer gut in die Spur: Kai Rößing siegte klar gegen Neuling Ralf Klöppels, aber bereits das zweite Match war der Knackpunkt mit dem Fünfsatzerfolg von Janosch Thäsler über Pascal Tagaz. Danach war klar, dass die Mülheimer kaum mehr das Unentschieden schaffen würden, denn ohne ausländischen Spitzenspieler waren Marco Schoeppers und Jochen Arndt nicht in der Lage gegen Piedro Schweertman und Phillip Weinthal gegenzuhalten. Der Sieg der Brüggener ist zwar etwas glücklich aber letztlich verdient.

 


 

SV Neumünster – ST Brüggen (1:3)

Spielort: SC hot socks Mülheim

Detail-Ergebnisse

„Das war wohl unser bisher bester und erfolgreichster Spieltag. Nach dem Sieg über das Mülheimer Team waren unsere Spieler schnell erholt und haben weitere drei Einzelsiege gegen das starke Team aus Neumünster folgen lassen. Das beste Spiel des Tages lieferten sich dabei die an Position eins gesetzten Spieler Olivier Pett und Piedro Schweertman, in dem die zahlreichen Zuschauer sich begeistert vom spektakulären Spiel der beiden begeistert zeigten“, freute sich Tigers-Manager Udo Thäsler. Gut begann es für den SV Neumünster. Lennard Jessen siegte an Position 4 mit einem schnellen 3:0 über Ralf Klöppels, der sein Debüt in der 2. Bundesliga gab. Mannschaftsführer Christoph Schmadtke (Position 3) hatte bereits eine 2:0-Satzführung und Matchball auf dem Schläger, musste sich am Ende jedoch knapp 2:3 geschlagen geben. SVN-Spitzenspieler Olivier Pett war bei seiner Aufholjagd im fünften Satz ebenfalls nicht vom Glück verfolgt und musste sich dem früheren Weltranglistenspieler Piedro Schweertmann 2:3 geschlagen geben. Hendrik Remer auf Position 2 musste zweimal in den Tiebreak, doch sein Gegner hatte am Ende der Ballwechsel meistens das bessere Ende für sich. So blieb am Ende der Fleiß des Tüchtigen nicht belohnt“, kommentierte Neumünsters Pressemann Lennard Jessen das Geschehen in Mülheim.

 


 

SV Neumünster – SC hot socks Mülheim (1:3)

Spielort: SC hot socks Mülheim

Detail-Ergebnisse

Mülheim hatte im zweiten Spiel umgestellt und den formschwachen Jochen Arndt herausgenommen, dafür rückte Pascal Tagaz auf und Thomas Hutmacher spielte auf Position 4. Dies erwies sich als richtig, denn Hutmacher, Rößing und Tagaz gewannen jeweils ihre Spiele gegen Lennard Jessen, Christoph Schmadtke und Hendrik Remer. Einkalkuliert bei Mülheim war die Niederlage von Marco Schoeppers gegen den Engländer Olivier Pett, der den Ehrenpunkt für Neumünster holte. Das Team aus dem hohen Norden musste somit ohne Punktgewinn die Heimreise antreten, hält sich aber weiterhin auf Platz 7, drei Punkte vor den Berlinern und vier Punkte vor dem Aufsteiger vom SRC Schwelm-Remscheid. Die Mülheimer haben mit der Niederlage gegen die Brüggener den Anschluss nach oben verloren, nach unten besteht jedoch keine Gefahr.

 


 

1. Squash Club Berlin – 1. Bremer SC (0:4)

Spielort: 1. Squash Club Berlin

Detail-Ergebnisse

In Bestbesetzung reisten die Bremer in die Hauptstadt. Sie wollten sich nicht sagen lassen, nicht alles getan zu haben, um die Meisterschaft erneut an die Weser zu holen. Und – um es vorweg zu nehmen – die Anstrengungen wurden belohnt. Klar war, dass die Berliner kein allzu harter Brocken werden würde. Der Hauptstadtclub spielte mit dem Israeli Nadav Tannen, Felix Unger, Stephan Wirwa und Karsten Pfuhl, Bremen ging mit dem Engländer Anthony Graham (WRL Nr. 154), Norman Junge, Jan Ole Bleil und Edgar Schneider in den Court. Allein die Aufstellung der Bremer hatte etwas Furchteinflößendes. Ein Top-100-Spieler in der Weltrangliste und drei ehemalige Erstligaspieler boten die Weserstädter auf. Und so nahm es kein Wunder, dass die Begegnung recht einseitig verlief. Einzig Nadav Tannen gelang es, Graham im ersten Satz zu düpieren, danach war auch er chancenlos. Alle anderen Berliner Mitstreiter konnten keinen Satzgewinn verbuchen.

 


 

SRC Schwelm-Remscheid – 1. Bremer SC (1:3)

Spielort: 1. Squash Club Berlin

Detail-Ergebnisse

Dass die Bremer gut daran taten, ihre Gegner nicht zu unterschätzen, bewiesen die Remscheider. Das Schlusslicht der Liga hat sich mit dem ehemaligen Paderborner Nationalspieler und Deutschen Meister von 2004, Stefan Leifels, enorm verstärkt und hätte sich das Nachwuchstalent Julian Kischel nicht verletzt, wäre ein Unentschieden gut möglich gewesen. Auch so war die Mannschaft von Präsident Friedrich Krüger nahe dran. Nach der klaren Niederlage von Götz Mönninghoff gegen Edgar Schneider benötigte der Ex-Hamborner Simon Wolter zwar fünf Sätze glich aber letztlich gegen Jan Ole Bleil aus. Stefan Leifels verlangte dem Engländer Anthony Graham alles ab. Erst als Stefan Leifels im vierten Satz das Tempo nicht mehr mitgehen konnte, siegte der Bremer. Eine klare Angelegenheit war das Spiel zwischen Alexander Schuttkowski und Norman Junge. Der Ex-Paderborner gewann problemlos in drei Sätzen. „Herausragender Spieler war ganzheitlich betrachtet bei den Schwelmern wieder einmal Simon Wolter. Er bringt es in den bislang zwölf Einsätzen an den Positionen 3 und 4 auf eine Quote von immerhin sechs gewonnenen Spielen“, lobte der Vereinsvorsitzende Friedrich Krüger.

 


 

SRC Schwelm-Remscheid – 1. Squash Club Berlin (2:2)

Spielort: 1. Squash Club Berlin

Detail-Ergebnisse

Lange hatten die Remscheider auf dieses Erfolgserlebnis gewartet. Und fast hätte es zum ersten Dreier für den Aufsteiger gereicht. Für Götz Mönninghoff kam der lange an der Hand verletzte Lucas Scholz ins Team. Zunächst brachte Simon Wolter, der an diesem Tag erneut eine überragende Leistung zeigte, die Remscheider in Führung. Danach verlor Lucas Scholz in vier Sätzen gegen Stephan Wirwa. Scholz war die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken. Stefan Leifels zeigte gegen Nadav Tannen, dass er noch nichts verlernt hat. Lediglich im ersten Satz hatte er Mühe, musste in den Tie-Break, gewann aber anschließend souverän. Alexander Schuttkowski hatte den Sieg auf dem Schläger gegen den Berliner Felix Unger. Ihm fehlte am Ende die Kraft. So blieb es bei einem gewonnenen Unentschieden, aber die Remscheider haben gezeigt, dass sie sich noch nicht aufgegeben haben. „Erhofft haben wir im Vorfeld einen Sieg über Berlin. Ein letztlich gewonnenes Unentschieden hilft den Spielern nicht wirklich viel“, ist die Meinung Friedrich Krügers, Vorsitzender des SC Schwelm-Remscheid.

 


 

1. SC Diepholz – ST Aplerbeck (3:1)

Spielort: 1. SC Diepholz

Detail-Ergebnisse

Zu Hause sind die Diepholzer eine Macht. Das musste auch der ST Aplerbeck erfahren. Obwohl die Dortmunder mit ihrem ausländischen Spitzenspieler Rick Penders aus den Niederlanden angereist waren, reichte es nicht zu einem Unentschieden. Das Fehlen von Nils Richard Sporkmann, etatmäßige Nummer 2, machte sich bemerkbar. Im Duell der Routiniers gewann der Diepholzer Dirk Heemann klar gegen den Dortmunder Kai Klosa. Felix Göbel konnte im folgenden Match in fünf Sätzen gegen Julian Söhnchen zwar ausgleichen, aber das niederländische Duell zwischen Dylan Bennett und Rick Penders ging zugunsten des Diepholzers aus. Und dass Erfahrung im Squash immer noch eine gute Waffe ist, musste sich im entscheidenden Spiel der junge Dustin Eickhoff gegen den Routinier Dennis Jensen eingestehen. So kamen die Diepholzer zu einem verdienten Erfolg über die Aplerbecker aus Dortmund.

 


 

Paderborner SC 2 – ST Aplerbeck (2:2)

Spielort: 1. SC Diepholz

Detail-Ergebnisse

Ohne Cederic Lenz, der in der 1. Mannschaft aktiv war sowie ohne Friedrich Scheel und Lucas Wirths traten die Paderborner die Reise nach Diepholz stark ersatzgeschwächt an. Dass es gegen Dortmund Aplerbeck immerhin für ein verlorenes Unentschieden reichte, ist besonders Philipp Kern zu verdanken, der sich an vierter Position mit einem knappen Fünfsatzsieg gegen Kai Klosa für die Niederlage im Hinspiel revanchierte. Auch der diesmal auf Position 2 aufgerückte Tobias Wächter zeigte bei seinem Erfolg gegen Dustin Eickhoff eine klasse Leistung. Frank Leidiger hingegen musste sich Felix Göbel in einem knappen Spiel geschlagen geben, während Hendrik Vössing gegen den Holländer Rick Penders auf der Spitzenposition chancenlos war.

 


 

1. SC Diepholz – Paderborner SC (3:1)

Spielort: 1. SC Diepholz

Detail-Ergebnisse

In der zweiten Begegnung rückte der junge Alex Czirr ins Team, der nach seinem gelungenen Saisondebüt am vergangenen Spieltag den Vorzug vor Andre Rist erhielt. Gegen den bundesligaerfahrenen Diepholzer Martin Tonn hatte er jedoch mit 0:3 das Nachsehen. Die scheinbar längst noch nicht ausgediente „Haubitze“ Frank Leidiger feuerte gegen Julian Söhnchen aus allen Rohren und konnte mit einem deutlichen Dreisatzsieg ausgleichen. Doch nachdem Hendrik Vössing (erwartungsgemäß) gegen Dylan Bennett verlor und Tobias Wächter in einem kampfbetonten Spiel gegen Dennis Jensen das Nachsehen hatte, war die erste Niederlage der Saison besiegelt. Mannschaftsführer Friedrich Scheel ist dennoch zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Die ‚jungen Wilden“ (und Frank Leidiger) mussten dieses Mal alleine die Kohlen aus dem Feuer holen und haben Kämpfernatur bewiesen. Mit etwas Glück hätten ein oder zwei zusätzliche Punkte herausspringen können, die für die Verteidigung der Tabellenführung gereicht hätten. Allerdings wäre der Wechsel an der Tabellenspitze vermutlich nur um einen Spieltag vertagt worden, denn in der aktuellen Besetzung sind die Bremer wohl auch für ein Paderborner Team in Topbesetzung eine zu große Hürde. Nichtsdestotrotz wollen wir in zwei Wochen nicht als Gratulant und Punktelieferant nach Bremen fahren.“