Fünf Punkte liegen zwischen Tabellenplatz 4 und Tabellenplatz 5, zwischen Stuttgart und Königsbrunn auf der einen Seite und den Frankfurter auf der anderen Seite. Diese fünf Punkte entscheiden über den Platz an der Sonne, sprich die Teilnahme an der Endrunde. Für die Stuttgarter ist dieser Kampf schon Routine – sie haben es in den vergangenen Jahren regelmäßig geschafft. Aufsteiger Königsbrunn ist hingegen neu in dem Geschäft. Wer aber gedacht hätte den Bayern flattern die Nerven, sah sich getäuscht. Sie mussten zwar ein verlorenes Unentschieden zu Hause gegen Erlangen hinnehmen, aber sie punkteten auswärts in Stuttgart und wahrten so – wie die Schwaben – den Abstand auf Frankfurt. Bei den Hessen hätte es am Samstag gegen Erlangen ein bisschen mehr sein dürfen. So bleibt es spannend in der Liga zumal alle noch gegeneinander antreten müssen. Die Hotelreservierungen für Böblingen können die Paderborner und Meister Worms vornehmen. Dass sie in den verbleibenden fünf Spieltagen noch 13 beziehungsweise zehn Punkte gegen Frankfurt abgeben werden, ist mehr als unwahrscheinlich.

 


 

8. Spieltag am Samstag 11. Januar:

 


 

Hanse Squash Hamburg – Paderborner SC (1:3)

Detail-Ergebnisse

Knapp 300 Zuschauer sorgten für eine Rekordkulisse und eine sehr gute Stimmung beim Heimspiel gegen den Paderborner SC im Hamburger Sportwerk. Mit einem 3:0 Erfolg legte Hamburgs Youngster Felix Auer am Freitagabend eindrucksvoll vor. Die Tagesform entschied im Spitzenspiel zu Gunsten Simon Rösners, so dass die Überraschung einer Punkteteilung ausblieb. Für die Hanse Squasher gilt es jetzt an den nächsten Spieltagen gegen die Aufsteiger zu punkten, um das Tabellenende wieder zu verlassen. Für die Paderborner stand die Begegnung nicht unter dem allerbesten Stern: Zunächst meldete sich Lennart Osthoff krank, so dass Tim Garner einspringen musste, dann stoppte ein technischer Defekt des VW-Bullis kurzfristig die Anreise und schließlich schreckte Felix Auer mit seinem Dreisatzerfolg über Cederic Lenz die PSCler erneut. Nach dem erwarteten Sieg von Tim Garner über Predi Fritsche ging es im Spitzenspiel um alles für die Hamburger. Cameron Pilley hätte mit einem Sieg über Simon Rösner das Unentschieden erreicht. Im Duell der beiden Offensiv-Spieler fand Simon Rösner an diesem Tag fast immer die bessere Antwort auf hochklassigem Niveau. Mit Standing Ovations wurden beide Spieler für ihre Leistung gefeiert. Simon Rösner: „Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Ich habe sehr konzentriert gespielt und es die meiste Zeit geschafft, das Spiel zu kontrollieren, die Bälle abzufangen und so das Spiel zu dominieren. Wäre Cameron das heute gelungen, wäre das Spiel anders ausgegangen.“ Cameron Pilley: „Schade, dass ich vor dem sehr guten Publikum nicht gewinnen konnte. Es war für uns beide sehr gut, ein so intensives Spiel zu haben. Für mich war es obendrein eine sehr gute Vorbereitung auf das Tournament of Champions nächste Woche in New York.“ Den Sieg der Paderborner brachte zum Abschluss Raphael Kandra mit einem ungefährdeten 3:0 über Florian Pößl unter Dach und Fach.

 


 

Königsbrunner SC – 1. Erlanger SC (2:2)

Detail-Ergebnisse

Kurzfristig sagte der Franzose Mathieu Castagnet wegen einer Verletzung den Königsbrunnern ab, so dass Spielertrainer Mark Rogers einspringen musste. Das war jedoch eine deutliche Schwächung für den Gastgeber, zumal die Erlanger aus ihrem „Ägpyter-Fundus“ Omar Mosaad zogen und so in Bestbesetzung anreisten. Die Vaclahovsky-Truppe begann stark: Sowohl Florian Mülhberger als auch André Ergenz gewannen ihre Spiele gegen Marcus Pfister und Johannes Thürauf. Wobei Mühlberger noch einen Satz abgab, was hinterher eine Rolle spielte. Auf den beiden vorderen Positionen hatten die Königsbrunner dann nichts mehr zu bestellen. Omar Mosaad (WRL Nr. 12) siegte in drei Sätzen über den Südafrikaner Mark Rogers und auch Alexander Blach gab keinen Satz gegen Patrick Scherer ab, der immer noch nach seiner alten Form sucht. So entführten die Erlanger zwei Punkte aus Königsbrunn, was ihnen ermöglichte, die Rote Laterne an die Hamburger Hanse Squasher abzugeben.

 


 

Black & White RC Worms – Sport-Insel Stuttgart (3:1)

Detail-Ergebnisse

Mit wenig Hoffnung waren die Stuttgarter nach Worms gefahren, obwohl sie den Weltranglistenzweiten, Greg Gaultier, an Bord hatten. Die Wormser mussten auf einen ausländischen Spitzenspieler verzichteten. Nicht, dass sie sich ihrer Sache zu sicher waren, sie konnten einfach an diesem Wochenende keinen ihrer Spitzenspieler aufbringen. Beinahe wäre es auch mit dem Sieg danebengegangen. Im normalen Rahmen war die Dreisatzniederlage von Ben Petzoldt gegen den jüngeren Schoor-Bruder Carsten. Im zweiten Match zeigte Stuttgarts Valentin Rapp zunächst eine tadellose Leistung, als er den Wormser Nationalspieler André Haschker in den ersten drei Sätzen, bis zur 2:1-Satzführung, gut kontrollieren konnte. In Satz vier wollte der Stuttgarter den Sack zumachen, doch er begann zu früh und zu unvorbereitet anzugreifen. Der erfahrene Haschker nutzte die Situation und konterte Rapp ein ums andere Mal aus und schaffte den 2:2-Satzausgleich. Im fünften Satz spielte Rapp zwar wieder disziplinierter, doch der Spielfluss der ersten drei Sätze war etwas dahin. Der Wormser nutzte seine Chancen und gewann letztlich nach fast 70 Minuten Spielzeit 3:2. Durchschnaufen war damit bei Worms angesagt, denn das Unentschieden war abgewendet. Jens Schoor musste schnell einsehen, dass 78 Weltranglistenplätze Unterschied gegenüber dem Franzosen Gaultier doch eine Menge sind. Der Stuttgarter, der eigentlich bei den World Series hätte spielen sollen – diese wurden jedoch in den März verlegt – beherrschte Ball und Gegner. Den Siegpunkt für die Wormser besorgte Tim Weber gegen Moritz Dahmen, welcher der aggressiven Spielweise von Weber nicht viel entgegenzusetzen hatte.

 


 

9. Spieltag am Sonntag, 12. Januar:

 


 

1. Erlanger SC – SC Monopol Frankfurt (2:2)

Detail-Ergebnisse

Es war ein Kampf, der von beiden Seiten angenommen wurde: Die Erlanger wollten sich weiter vom Tabellenende entfernen, die Frankfurter benötigen jeden Zähler, wenn sie noch eine Chancen haben wollen auf das Play-off-Karussell aufspringen. Zunächst waren Julian Wollny und Erlangens Routinier Michael Schleinkofer an der Reihe: Jeder Satz war hart umkämpft, am Ende war es der Frankfurter, der im vierten Satz den Sack zumachte. Danach hatte Kai Wetzstein keine Mühe, Johannes Thürauf in drei Sätzen zu bezwingen. Damit lag Frankfurt mit 2:0 in Front. Einkalkuliert war der Erlanger Sieg von Omar Mosaad über den Franzosen in Diensten des SC Monopol, Julien Balbo. Auf des Messers Schneide stand das entscheidende vierte Spiel: Mehr als zwei Sätze sah der Frankfurter Florian Silbernagl wie der sichere Sieger aus, dann holte sich Alexander Blach den Tiebreak des dritten Satzes und das gesamte Match kippte zugunsten des Erlangers. Am Ende siegte Blach im fünften Satz und rettete für Erlangen einen Punkt. Bei Frankfurt wird sich am Schluss zeigen, ob an diesem Sonntag das gewonnene Unentschieden ein verlorener Punkt im Wettstreit um die Endrundenplätze ist.

 


 

Sport-Insel Stuttgart – Königsbrunner SC (2:2)

Detail-Ergebnisse

Ein Trauer- aber kein Squashspiel war das, was Stuttgarts Ben Petzoldt gegen den Königsbrunner Florian Mühlberger im ersten Spiel ablieferte. Saft- und kraftlos und ohne Plan gelang es ihm nicht gegen den alles andere als übermächtigen Gegner, das Spiel in die Hand zu bekommen. Nur ein kurzes Aufbäumen im dritten Satz zeigte was hätte möglich sein können. So waren die Stuttgarter zunächst im Hintertreffen, aber Valentin Rapp, der schon am Samstag stark gegen André Haschker aufgetrumpft hatte, war gegen Simon Vaclahovsky jederzeit Herr des Geschehens und siegte mit 3:0. Greg Gaultier war anschließend gegen Mark Rogers wenig gefordert. Er gönnte der Nummer 1 der Königsbrunner lediglich zwölf Punkte in drei Sätzen. Moritz Dahmen hatte es dann noch einmal in der Hand einen Dreier für die Schwaben einzufahren. Er startete furios und holte sich die ersten beiden Sätze, doch einmal mehr zeigte sich, dass Squash das Bohren dicker Bretter ist. Mit zunehmender Spieldauer erlahmten Spielwitz und Kondition des Stuttgarter und André Ergenz gewann die Oberhand, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab. Damit behielten die Stuttgarter zwei Punkte, die Königsbrunner freuten sich aber über einen Zähler den sie mit nach Hause nehmen konnten. „Auf Grund von Absagen verlief das Wochenende nicht so wie wir uns das vorgestellt haben, deshalb sind wir mit den zwei gewonnen Punkten hochzufrieden, was uns im Kampf um einen Endrundenplatz vielleicht noch guttun wird. Ich denke, wir haben angesichts unserer Situation aus diesem Wochenende noch das Optimum herausgeholt“, lautete das Fazit von Königsbrunns Manager Winfried Vaclahovsky.