Wer gedacht, geglaubt oder gehofft hatte, dass das Wochenende im Süden eine Vorentscheidung darüber bringen würde, wer am Ende Meister würde, der sah sich getäuscht. Deisenhofen und Marburg bestimmen weiter das Bild an der Tabellenspitze. Schwächen zeigte dagegen Worms, das sich am Samstag eine unnötige Niederlage in Worms leistete. Die Zweite des Deutschen Meisters ist damit ebenso zurückgefallen wie die Maintaler, die die Stärke der Nord-Hessen anerkennen mussten. Im Tabellenkeller waren die Heilbronner die Sieger: Mit sechs Punkten aus zwei Spielen gegen die Squash Devils aus Gerlingen kämpfte sich das Rodekurth-Team auf Platz 6 vor. Allerdings ist es im Süden so, dass bei Platz 5 mit Schwandorfs sieben Punkte die Abstiegszone beginnt und sie bei den Devils mit sechs Zählern endet. Auf gut Deutsch: Vier Mannschaften werden in den nächsten Wochen darum kämpfen, die Klasse zu halten.

 


 

7. Spieltag am Samstag, 11. Januar:

 


 

Squash Devils – HOT SOX Heilbronn (0:4)

Detail-Ergebnisse

Ohne Johann „Hansi“ Seestaller, etatmäßige Nummer 2 und ihren ausländischen Spitzenmann Alex Philips mussten die Devils zu Hause gegen die Heilbronner antreten. Erschwerend hinzukam, dass sich die Heilbronner in der Winterpause noch mit Benjamin Fischer verstärkt haben, einem jungen Schweizer, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Und so waren die Karten von vorneherein recht ungleich verteilt: Weder Alexander Hofer, der zu seinem ersten Bundesligaeinsatz kam noch Mario Steinke, Matthias Sauter oder André Weingerl konnten einen Satz gegen Stefan Rodekurth, den ehemaligen Erstligaspieler Markus Voit, den Schweizer Lukas Burkhart und seinen „halben“ Landsmann Benajmin Fischer gewinnen. So nahmen die Heilbronner aus dem baden-württembergischen Derby drei Punkte mit nach Hause.

 


 

1. SC Kempten – Black & White Worms (3:1)

Detail-Ergebnisse

Carsten Schoor, der am Samstagnachmittag die erste Mannschaft der Wormser verstärkte, fehlte der Zweiten beim Auswärtsspiel in Kempten. Aller Voraussicht nach hätte auch Schoor keine Chance gegen den Waliser Peter Creed gehabt, der bei Kempten an Position 1 spielt, aber sein Einsatz hätte ein Aufrücken des gesamten Teams verhindert. Und dann wäre sicherlich ein Unentschieden möglich gewesen. So gewann Gilberto de Oliveira glatt mit 3:0 gegen Oliver Gracia und Johannes Herz kämpfte Nicholas Wood in fünf Sätzen nieder. Das war die halbe Miete, denn Peter Creed (WRL Nr. 92) ließ gegen Daniel Hoffmann nichts anbrennen und gewann in drei Sätzen. Das letzte Spiel zwischen Pasquale Ruzicka und Matthias Heinemann diente letztlich nur statistischen Zwecken. Heinemann gewann und holte den Ehrenpunkt für die Wormser, die den direkten Anschluss an die Tabellenspitze verloren.

 


 

Skwosch Frösche Marburg – Yellow Dots Maintal (2:2)

Detail-Ergebnisse

Ohne Michael Gäde und Andreas Omlor reisten die Maintaler zum Hessenderby nach Marburg. Trotz allem hatten sie zumindest geringe Hoffnung, ein Unentschieden mitzunehmen, und sie täuschten sich nicht. Sie trafen auf einen hoch motivierten Aufsteiger, der von der ersten Minute an Vollgas gab. Über weite Strecken war das Spiel auf Position 4 ein enges und umkämpftes Match, das Jonas Plickert mit dem etwas mutigeren Spiel und auch etwas mehr Glück in den entscheidenden Momenten aber insgesamt verdient gewann. Eine sehr souveräne Vorstellung bot Bernhard Redencz, der zu jeder Zeit das Geschehen im Griff hatte und Bernd Waldinger ein ums andere Mal mit seinem variantenreichen Spiel überraschte. Marburgs Nummer 1, Rudi Rohrmüller, spielte hoch konzentriert einen ungefährdeten Sieg gegen einen Aqeel Rehman heraus, der zu viele Fehler machte. Den spektakulären ersten Satz, konnte Martin Svec denkbar knapp mit 17:15 gewinnen. Im zweiten Satz machte der Marburger sogar aus einem 3:8 Rückstand noch einen 11:8 Satzgewinn, und es schien als sollte er das Match nun gewinnen. Gegen Mitte des dritten Satzes schlichen sich allerdings plötzlich einige leichte Fehler bei Svec ein und der Satz war weg. Johannes Voit konnte von da an dem Tschechen sein Spiel aufzwingen, der nun zusehends mit sich haderte und aus diesem mentalen Tief bis zum Ende nicht mehr herausfand, so dass Voit das längste Match des Tages tatsächlich noch 3:2 gewann.

 


 

1. SL Schwandorf – SC Deisenhofen (2:2)

Detail-Ergebnisse

Die Schwandorfer und die Deisenhofener hatten ihre Spiele getauscht und so reisten zunächst die Münchner Vorstädter nach Nürnberg, wo die Schwandorfer neuerdings ihre Heimspiele austragen. Dass Christofer Kendall-Torry sich in dieser Saison stark verbessert hat, ist unbestritten, am Samstag stellte er aber auch seine Kämpferqualitäten unter Beweis. Gegen den Schwandorfer Kevin Pubantz sah es zunächst nicht nach einem Sieg aus. Die ersten beiden Sätze gingen an Pubantz – auch der dritte Durchgang war hart umkämpft. Danach hatte sich der Deisenhofener aber freigespielt und siegte letztlich im fünften Satz. Einen Satz weniger benötigte Niklas Becher gegen den Routinier Armin Hameed. Damit lag der Tabellenführer Deisenhofen 2:0 vorne und alles schien auf einen glatten Sieg hinauszulaufen. Aber der Schotte Alan Clyne (WRL Nr. 37) leitete die Wende ein. Er rang seinen Landsmann von der Insel, den Engländer Joel Hinds (WRL Nr. 75), in fünf Sätzen nieder und verkürzte auf 1:2. Im vierten Spiel zeigte sich, dass Thomas Müller zwar von seiner Verletzung genesen, aber noch nicht bei alter Spielstärke angelangt ist. Er verlor in vier Sätzen gegen Phillip Annandale und lediglich zehn Spielpunkte machten den Unterschied aus, dass die Deisenhofener mit zwei Punkten nach Hause fuhren.

 


 

8. Spieltag am Sonntag, 12. Januar:

 


 

SC HOT SOX Heilbronn – Squash Devils (4:0)

Detail-Ergebnisse

Die Devils aus Gerlingen hatten großes Pech dass ihnen gerade am Derby-Wochenende die beiden Topspieler fehlten. Da die Devils bisher ständig in ihrer besten Formation spielten, hatten sich die HOTSOX auf ein schweres Match eingestellt und ihre bestmögliche Formation aufgeboten. Besonders zu erwähnen ist, dass André Weingerl beide Spiele gegen Benjamin Fischer hervorragend spielte, zu einem Erfolg gegen den Deutsch-Schweizer (WRL Nr. 137) reichte es jedoch nicht. Dass Benjamin Fischer Schmerzen wegen einer Fußentzündung hatte, soll dabei die Leistung von Weingerl nicht schmälern. „Die HOTSOX freuen sich natürlich über wichtige sechs Punkte im Abstiegskampf“, zog Spielführer Stefan Rodekurth eine positive Bilanz des Wochenendes.

 


 

Black & White RC Worms – 1. SC Kempten (3:1)

Detail-Ergebnisse

Was die Umbesetzung auf einer Position ausmachen kann, demonstrierte Worms am nächsten Spieltag: Mit Carsten Schoor auf der Spitzenposition siegten die Wormser ohne große Probleme gegen Kempten mit 3:1. Schoor machte dem Waliser Peter Creed das Leben so schwer und hielt fünf Sätze dagegen, dass sogar ein 4:0 möglich gewesen wäre. Weder Gilberto de Oliveira noch Johannes Herz oder Pasquale Ruzicka konnten gegen ihre Wormser Kontrahenten Nicholas Wood, Matthias Heinemann und Daniel Hoffmann einen Satz gewinnen. Für Kempten war es trotz der Niederlage ein gelungenes Wochenende, denn wer vorher prophezeit hätte, dass die Allgäuer drei Punkte gegen Worms holen, wäre vermutlich ausgelacht worden. So haben die Kemptener im Abstiegskampf wieder „Waffengleichheit“ mit der Konkurrenz hergestellt.

 


 

S.C. Yellow Dots Maintal – SF Marburg (1:3)

Detail-Ergebnisse

Die Maintaler wollten am Sonntag unbedingt erneut einen Punkt gegen die Marburger holen, dies mit berechtigten Hoffnungen, denn schließlich war der frühere Erstligaspieler und Manager der Yellow Dots, Andreas Omlor, an Bord. Es fing auch gut an für die Maintaler, denn Bernd Waldinger konnte über weite Strecken seine Routine ausspielen und das Spielgeschehen gegen Roman Pahl kontrollieren und gewann das Auftaktmatch verdient mit 3:0. Bernhard Redencz wartete danach mit einer Glanzleistung auf: Druckvoll, präzise und fast ohne Fehler, ließ er dem erst am Vortag aus dem Urlaub heimgekehrten Andreas Omlor kaum Möglichkeiten zu punkten. Aqeel Rehmann war in Satz 1 und 2 chancenlos, kam aber im dritten Satz immer besser ins Spiel und gewann diesen mit einigen sehenswerten Stopp-Bällen. Das Match drohte nun im vierten Satz zu kippen, aber Rudi Rohrmüller rettete sich mit einer Energieleistung ins Ziel. Im entscheidenden vierten Spiel zwischen Johannes Voit und dem Marburger Martin Svec waren die ersten beiden Sätze relativ ausgeglichen und gingen jeweils an Maintal und Marburg. Im dritten Satz schien sich bei Voit etwas das harte Spiel vom Vortag bemerkbar zu machen, und der junge Tscheche konnte folgerichtig auf 2:1 erhöhen. Im vierten Satz ließ Johannes Voit den Tschechen dann zu schnell auf 9:2 davon ziehen. Der Maintaler kam zwar noch einmal bis auf 8:10 heran, aber Martin Svec besiegelt schließlich das Match mit einem Nickshot zum Auswärtssieg der Marburger. „Trotz Personalproblemen ist Maintal ganz gut durch das Wochenende gekommen, und es gilt nun die kurze Zeit zu nutzen sich auf die nächsten schweren Aufgaben intensiv vorzubereiten in Worms gegen den direkten Tabellennachbarn und dann im Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Deisenhofen am 26. Januar“, bilanzierte Teammanager Andreas Omlor.

 


 

SC Deisenhofen – 1. SL Schwandorf (3:1)

Detail-Ergebnisse

„Knapper und spannender geht es kaum. Keine der beiden Mannschaften konnten während der beiden Spiele aufatmen oder auf einen Sieg hoffen. Es blieb dramatisch bis zum letzten Punkt, denn kein Spieler zeigte eine Schwäche. Das gewonnene Unentschieden der Samstagspartie hing mit nur zehn Gewinnpunkten allzu lange an einem seidenen Faden. Der Sieg im Rückspiel ist letztlich Thomas Müller zu verdanken, der sich Zuhause in vier Sätzen durchsetzte. Auch hier hätte es ein Fünfsatzspiel werden können, ging der vierte schon in die Verlängerung und endete hier glücklich für uns mit einem 12:10. Die Mannschaft ist happy, nur Joel Hinds sieht das Wochenende mit einem weinenden Auge verlor er doch beide Spiele gegen seinen Landsmann Alan Clyne“, zog Traudl Mittnacht das Fazit des Doppelspieltags mit positivem Ausgang für die Deisenhofener, die mehr denn je als heißer Anwärter auf den Südmeistertitel gelten.