Die Rückrunde beginnt auch im Norden und die Favoriten auf den Meistertitel haben sich in Position gebracht. Es scheint so, als ob Paderborns Zweite nach zwei Jahren, in denen sie den Bremern den Vortritt lassen mussten, nun gewillt sind, den Titel von der Weser zurückzuholen. Vier Punkte Vorsprung sind ein Pfund und die Gegner der Paderborner am fünften Spieltag sind nicht gerade geeignet Angst und Schrecken zu verbreiten: Es sind die Aufsteiger aus Remscheid und Brüggen. Schlusslicht Remscheid hat allerdings einen Coup gelandet und den Ex-Paderborner Nationalspieler Stefan Leifels verpflichtet. Die Brüggener Tigers wollen ihren Platz im Mittelfeld behalten und den Ostwestfalen die Zähne zeigen. Die Bremer Verfolger müssen sich ranhalten, wenn sie nicht frühzeitig den Anschluss an Paderborn verlieren wollen, dazu sind zwei Siege gegen Aplerbeck und Neumünster Pflicht. In Mülheim wollen die hot socks vor eigenem Publikum die etwas schwache Halbsaison vergessen lassen und den Berlinern und Diepholzern einige Punkte abknöpfen.

 

 

SC hot socks Mülheim – 1. Squash Club Berlin

Spielort: SC hot socks Mülheim
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

Schwer einzuschätzen sind in dieser Saison die Mülheimer, die in den vergangenen Jahren immer vorne mitgespielt haben. Dieses Mal wechselten jedoch in der Hinrunde Licht und Schatten. Das soll nun besser werden und der Anschluss nach vorne gehalten werden. Mit dem Niederländer Sebastiaan Weenink (WRL Nr. 106), Marco Schoeppers, Pascal Tagaz und Kai Rößing oder Thomas Hutmacher sollte eigentlich gegen die Berliner nichts schiefgehen. „Sollte Mülheim mit Sebastiaan Weenink an Position 1 auflaufen, sind wir klarer Außenseiter. Andernfalls hoffen wir ein Unentschieden mit nach Berlin zu entführen. Zum ersten Mal wird unser polnischer Nationalspieler Lukasz Stachowski zum Einsatz kommen. Da Thorsten Schuster im Urlaub ist, freuen wir uns besonders dass Karsten Pfuhl wieder einsatzfähig ist“, lautet das Statement von Andreas Ziemer, Spielführer des Hauptstadtclubs.

 

 

1. Squash Club Berlin – 1. SC Diepholz

Spielort: SC hot socks Mülheim
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

„Gegen die Jungs aus Diepholz haben wir traditionell immer das Nachsehen. Wie so oft sind wir uns auch in dieser Begegnung unserer Außenseiterrolle bewusst. Das 0:4 und 0:12 aus dem Hinspiel ging sicherlich in Ordnung, doch mit der geplanten Aufstellung im Rückspiel ist einen Ergebnisverbesserung Pflicht“, so Andy Ziemer. Der 23 Jahre alte Pole als neue Nummer 1 dürfte es jedoch gegen den ehemaligen niederländischen Nationalspieler Dylan Bennett schwer haben, einen Punkt zu ergattern. Stachowskis beste Platzierung in der Weltrangliste war Nummer 314. Für den einen oder anderen Punkt gut sind sicherlich die beiden Routiniers Felix Unger und Stephan Wirwa gegen Luis das Neves und Julian Söhnchen. Diepholz‘ Dennis Jensen ist auf der Position 4 gegen Karsten Pfuhl eine Bank.

 

 

1. SC Diepholz – SC hot socks Mülheim

Spielort: SC hot socks Mülheim
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

In der Regel wechseln die Diepholzer in der zweiten Begegnung durch, so dass aus dem breiten Kader weitere Spieler wie Dirk Heemann oder Martin Tonn zum Einsatz kommen. Im Hinspiel in Diepholz entführten die Mülheimer zwei Punkte: Weenink gewann gegen seinen Landsmann Bennett und Marco Schoeppers holte einen Sieg gegen Luis das Neves. Hinten verloren Pascal Tagaz gegen Dennis Jensen und Thomas Hutmacher gegen Julian Söhnchen. Ein Unentschieden scheint auch in dieser Begegnung ein realistisches Resultat. Außer eines der beiden Teams tritt ohne Ausländer an. Beide Mannschaften haben realistisch gesehen weder mit dem Abstieg noch einer möglichen Meisterschaft zu tun. So können beide Teams eigentlich völlig entspannt in dieses Spiel gehen.

 

 

ST Aplerbeck – SV Neumünster

Spielort: ST Aplerbeck
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

Neumünster will bei seinem Gastspiel in Dortmund nicht als Punktelieferant dienen, deshalb hat das Team aus dem nördlichsten Zipfel der Republik auch ihren Spitzenspieler Adam Murrills (WRL Nr. 173) dabei. Der 23 Jahre alte Engländer ist sicherlich in der Favoritenrolle gegen den Belgier Gregory Lecerf oder den Niederländer Rick Penders. Auf den Positionen dahinter sind allerdings die Aplerbecker mit Neuzugang Dustin Eickhoff, Nils Sporkmann und Felix Göbel stärker einzuschätzen, auch wenn Hendrik Remer, Christoph Schmadtke und Lennard Jessen nicht zu unterschätzen sind. „Gegen die Aplerbecker wird es wie zum Hinrundenbeginn schwer werden, und ich sehe die Dortmunder in der Favoritenrolle. Trotzdem würden wir gerne etwas Zählbares mitnehmen“, meint Lennard Jessen von den Neumünsteranern.

 

 

SV Neumünster – 1. Bremer SC

Spielort: ST Aplerbeck
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

Noch schwerer als gegen die Aplerbecker wird es für den SV Neumünster gegen den 1. Bremer SC. Die Weserstädter haben als Titelträger vier Punkte Rückstand auf Paderborns Zweite und dürfen sich keinen Ausrutscher mehr erlauben. Also werden sie sicherlich in starker Besetzung ins Ruhrgebiet fahren. Neumünster tritt gegen die Bremer unverändert an. Die Eickworth-Truppe wird wohl rein deutsch spielen, also mit dem Ex-Paderborner Norman Junge, Jan Ole Bleil, Heiko Schwarzer und Edgar Schneider oder Jill Witt. Das sind alles ehemalige Erstligaspieler und außer Junge, der es schwer haben dürfte gegen Adam Murrills sind auf den anderen Positionen die Bremer klar im Vorteil. Im Hinspiel war es Murrils der mit einem 3:2 über Junge den einzigen Punkt für Neumünster holte. Der SV muss sich darauf konzentrieren gegen andere Teams seine Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu machen.

 

 

ST Aplerbeck – 1. Bremer SC

Spielort: ST Aplerbeck
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

Das Ergebnis mit 0:4 im Hinspiel deutet auf eine klare Sache hin, doch so klar war es bei näherem Betrachten der Einzelergebnisse nicht. Die Aplerbecker wehrten sich mit Kräften gegen den amtierenden Meister und Eickhoff und Göbel setzen ihren Gegnern Jan Ole Bleil und Heiko Schwarzer schwer zu. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass die Aplerbecker dieses Mal zu Hause antreten und mit Nils Sporkmann einer ihrer besten wieder dabei ist. Auf der Spitzenposition sind die Bremer mit Norman Junge jedoch leicht favorisiert, gleich ob der Gegner der Belgier Lecerf oder der Niederländer Rick Penders ist. Den Bremern einen Punkt abzuknöpfen ist denn auch das erklärte Ziel der Aplerbecker. Für die Bremer wäre jedoch ein Punktverlust fatal.

 

 

Paderborner SC 2 – SRC Schwelm-Remscheid

Spielort: Paderborner SC
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

Am Samstag empfängt der Spitzenreiter der 2. Bundesliga Nord im heimischen Ahorn Sportpark den 1. SRC Schwelm-Remscheid und die Squash-Tigers aus Brüggen. Los geht es um 13 Uhr mit der Partie gegen den derzeit Tabellenletzten aus Schwelm. Eine klare Angelegenheit, möchte man meinen. Doch das junge Schwelmer Team hat sich in der Winterpause mächtig verstärkt: mit dem Deutschen Meister von 2004, Stefan Leifels, der mit dem Paderborner Squash Club zahlreiche Deutsche Mannschaftsmeisterschaften und Europapokalsiege erringen konnte. Somit sind die Mannen um Spielführer Friedrich Scheel gleich zum Rückrundenstart gefordert, wollen sie ihre bislang makellose Bilanz von acht Siegen in acht Spielen weiter ausbauen. Mit Ausnahme von Philipp Kern (universitäre Verpflichtungen) sowie Frank Leidiger und Andre Rist, die das Seniorenteam beim zeitgleich stattfindenden Heimspiel unterstützen, kann die Mannschaft auf den kompletten Kader zurückgreifen. Die Schwelmer gewinnen durch die Verpflichtung von Leifels enorm an Qualität rücken doch alle nun eine Position nach hinten, angefangen bei Julian Kischel über Alexander Schuttkowski bis zu Lukas Scholz. Nach dem gegen Ende der Hinrunde keine Besserung in der Genesung unseres Spielers Lukas Scholz zu erkennen war, mussten wir handeln und alles versuchen, um nicht auch der Rückrunde mit leeren Händen da zu stehen“, sagte Friedrich Krüger, Erster Vorsitzender des SRC.

 

 

Squash-Tigers Brüggen – SRC Schwelm-Remscheid

Spielort: Paderborner SC
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

„Unsere Rückrunde wird garantiert schwerer als die Hinrunde, in der wir mehrfach überraschen konnten. Jetzt wissen alle in der Liga, dass die Kätzchen vom linken Niederrhein auch Krallen haben, mit denen sie anderen Teams das eine oder andere Pünktchen entreißen“, ist Manager Udo Thäsler etwas skeptisch. Diese Einschätzung beruht nicht zuletzt auch darauf, dass die Schwelmer zur Rückrunde mit einem Deutschen Einzel- und mehrfachen Deutschen Mannschaftsmeister antreten. Stefan Leifels ist gegen Piedro Schweertman, obwohl der 30-Jährige mal auf Platz 89 der Weltrangliste geführt wurde, nicht chancenlos, auch wenn er ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hat. Auch Julian Kischel gegen Phillip Weinthal und Alexander Schuttkowski gegen Janosch Thäsler könnten punkten. Abzuwarten ist, wie Lukas Scholz nach seiner Handverletzung wieder fit ist. „Wir sind sehr froh, dass Stefan sich bereit erklärt hat, uns in der Rückrunde zu unterstützen. Seine Erfahrung und seine immer noch hohe Leistungsfähigkeit wird unseren jungen Spielern zu Gute kommen und wir werden vielleicht den einen oder anderen Punkt – auch gegen Brüggen holen“, so der Vorsitzender des SRC, Friedrich Krüger.

 

 

Squash-Tigers Brüggen – Paderborner SC 2

Spielort: Paderborner SC
Geplante Aufstellung & Ergebnisse

„In der zweiten Begegnung wird es aller Voraussicht nach einige Änderungen in der Aufstellung der Paderborner geben“, verspricht Spielführer Friedrich Scheel. Denn gegen die Squash-Tigers aus Brüggen, die sicherlich wieder den holländischen Nationalspieler Piedro Schweertman auf der Spitzenposition aufbieten werden, sind frische Kräfte gefragt. Trotz des vermutlich schweren Spiels besonders gegen den in dieser Saison noch ungeschlagenen Holländer in Diensten des Tabellenfünften aus Brüggen baut Friedrich Scheel auf die Ausgeglichenheit des Kaders, die dem Team bereits viele wichtige Siege auf den hinteren Positionen beschert hat. Als kleine Statistik am Rande: Auf den Positionen 2-4 konnte die PSC-Zweite bislang 23 ihrer 24 Einzelbegegnungen für sich entscheiden (während die Bilanz auf der Spitzenposition mit drei von möglichen acht Siegen angesichts der starken Konkurrenz erwartungsgemäß schlechter ausfällt). Vielleicht setzen die Ostwestfalen ja den Engländer Tim Garner ein, der auch als Ersatz für die Erste am Freitag in Hamburg im Gespräch ist. „Wir brauchen uns nicht vor der großen Squashmacht Paderborn zu verstecken, denn wir können zumindest in Punkto „Squash-Verrückt-Sein“ mithalten. Auch wenn wir theoretisch wenig Chancen auf ein Pünktchen haben, die Spiele müssen noch im Court gewonnen werden“, zeigt sich Teammanager Udo Thäsler keineswegs verschreckt vor den Paderbornern.