Anhand der Aufstellung war ersichtlich, dass die Paderborner als Favorit ins Top-Nachholspiel am Sonntag gegen Worms gehen würden, denn die Truppe von Paderborn-Chef Andreas Preising bot nicht nur Simon Rösner auf, sondern hatte auch noch den Finnen Olli Tuominen an Bord, während der amtierende Meister „nur“ mit dem Franzosen Gregoire Marche antrat und dazu noch Tim Weber zu Hause ließ. So gelang Paderborn ein letztlich ungefährdeter 3:1-Erfolg. Der Lohn ist die Tabellenführung. Die Hamburger, die am Samstagnachmittag im Verfolgerduell um einen noch möglichen Platz bei den Play-offs kämpften, haben mit dem gewonnenen Unentschieden gegen Frankfurt sich noch eine winzige Chance offen gelassen. Wenn jedoch die spielfreien Königsbrunner weiter so spielen wie bisher, dürften die sechs Punkte Rückstand, beziehungsweise die fünf der Frankfurter auf Königsbrunn nicht mehr aufzuholen sein.

 


 

Sport-Insel Stuttgart – Paderborner SC (0:4)

Detail-Ergebnisse

Wenig zu bestellen hatten die Stuttgarter in ihrem Ausweichspielort Böblingen gegen den neunfachen Deutschen Meister, den Paderborner SC. Zudem fehlte den Schwaben noch Moritz Dahmen wegen einer Erkältung, so dass Manuel Fistonic auf Position 4 nachrückte. Die Paderborner nutzten das Match gegen Stuttgart zum Aufwärmen für den Sonntagsknaller gegen Meister Worms und kamen fast in Bestbesetzung: Anstelle des Engländer James Willstrop war der Finne Olli Tuominen dabei. Das erste Spiel des siebten Spieltages bestritten der Stuttgarter Manuel Fistonic und der Paderborner Lennart Osthoff. Der erste Satz war recht ausgeglichen und wogte bis zum 8:8 lange hin und her, ehe der Paderborner mit drei teilweise glücklichen Punkten die 1:0-Satzführung herstellte. In den Sätzen zwei und drei verstand es Osthoff die Bälle besser zu verteilen und den Stuttgarter zum Laufen zu zwingen. So musste sich Fistonic nach gut 45 Minuten 3:0 geschlagen geben. Stuttgarts Ben Petzoldt hatte es in der zweiten Begegnung mit der deutschen Nr. 2, Raphael Kandra, zu tun. Der PSCler machte von Beginn an Druck und nutzte seine Linkshänder-Vorteile geschickt aus. Petzoldt war stets in der Verteidigung und musste sich seine Punkte mehr als hart erarbeiten. Nach 35 Minuten Spielzeit hatte Kandra mit seinem 3:0-Sieg die 2:0-Führung für die Paderborner hergestellt. Im Spiel an Position eins traf Stuttgarts Ungar Mark Krajcsak auf Simon Rösner. Krajcsak, vormals Platz 37 der Weltrangliste, hatte gegen die aktuelle Nr. 16. der Welt einen schweren Stand. Dennoch verkaufte der Stuttgarter seine Haut so teuer wie möglich und hielt das Match weitgehend offen. Doch immer wenn es ernst wurde, drehte Rösner an der Temposchraube und sicherte sich den Satz. Damit stand der Gesamtsieg fest und das Spiel zwischen Valentin Rapp auf Stuttgarter Seite und dem Paderborner Tuominen hatte nur noch statistischen Wert. Der Finne erwischte jedoch einen miserablen Start und Rapp traf nach Belieben, so dass dem Stuttgarter der einzige Satzgewinn des Tages für sein Team gelang. „Die klare Niederlage gegen das Paderborner Team in Bestbesetzung ist kein Beinbruch. Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Punkte gegen die Teams zu machen, die hinter uns in der Tabelle stehen“, sagte Stuttgarts Team-Manager Arno Limmeroth nach dem Spiel.

 


 

Hanse Squash Hamburg 79 – SC Monopol Frankfurt (2:2)

Detail-Ergebnisse

Ein Dreier war erhofft, doch am Ende reichte es nur für zwei Punkte beim Heimspiel der Hanse Squasher. Den Auftakt machte Felix Auer gegen Julian Wollny. Beide schienen sichtlich nervös und spielten häufig zu ungenau. Es war an Felix Auer nach gewonnenem erstem Satz diese Nervosität abzulegen und das Spiel besser in die Länge und Breite zu ziehen. Leider verlor der zweifache Deutsche-U19-Meister im dritten Satz diese Konsequenz wieder, biss sich dann aber zu seinem Viersatzerfolg durch. Das Spiel zwischen Predi Fritsche und Kai Wetzstein war nicht nur ein Fünfsatzkrimi, sondern besonders ein Krimi im fünften Satz. Predi Fritsche, der für Oliver Post wegen einer Rückverletzung einspringen musste, begann mit seinem druckvollen Spiel souverän und gewann so die ersten beiden Sätze. Diesem hohen Spieltempo musste Predi Fritsche Tribut zollen und gab selbst die nächsten beiden Sätze ab. Mit einer hohen Energieleistung kämpfte der Hanse Squasher im Entscheidungssatz, wehrte zunächst drei Matchbälle ab und kam zu drei eigenen im Tiebreak. Am Ende verwandelte dann aber der Frankfurter seinen fünften Matchball zum Sieg. In einem freundschaftlich geführten Match, konnte Australiens Nummer eins, Cameron Pilley (WRL Nr. 14), seiner Favoritenrolle gerecht werden. Aber im ersten Satz lag der für Hamburg spielende Australier gegen Julien Balbo (WRL Nr. 245) überraschend schnell mit 1:6 zurück. Schritt für Schritt spielte er sich besser ein und gewann den ersten Satz mit 11:9. Auch im zweiten Satz lag er zwischenzeitlich mit 5:8 zurück, machte dann aber eine Serie von sechs Punkten in Folge zum Satzgewinn. Den dritten Durchgang dominierte Pilley mit seinem druckvollen, schnellen Spiel und machte den 3:0 Erfolg perfekt. Im Duell der gebürtigen Bayern war vor dem Spiel klar, dass die Tagesform ein entscheidender Faktor sein würde. Diese Form sprach am Samstag für Florian Silbernagl. Schon im ersten Satz unterliefen Florian Pößl zu viele Fehler und besonders seine Stopps funktionierten nicht wie gewohnt. So ging der erste Durchgang schnell an den Gegner. Auch im zweiten Satz verzweifelte Pößl anfangs fast an seiner Fehlerquote, so dass er seine Spieltaktik nicht durchziehen konnte. Aber er steckte nicht auf und verlor erst im Tiebreak, bevor er den dritten Satz für sich entscheiden konnte. Den vierten Satz gestaltete der Hanse Squasher lange Zeit ausgeglichen, ehe der laufstarke Florian Silbernagl am Ende die Oberhand behielt. „Wir hätten das Spiel heute auch gewinnen können, aber das zieht sich leider wie ein roter Faden durch die gesamte Saison“, analysierte Florian Pößl am Samstagabend. „Wie schon gegen Erlangen, Königsbrunn und Stuttgart lassen wir zu viele Punkte liegen.“ Nicht unzufrieden war auch Monopols Manager Frank Bormann mit dem Ergebnis: „Hamburg war wieder mal eine Reise wert, obwohl nur ein Punkt für uns raussprang. Und selbst dieser war noch glücklich. Aber schöne und faire Spiele, dazu viele Zuschauer – ein gutes Squashevent.“

 


 

Black & White RC Worms – 1. Erlanger SC (4:0)

Detail-Ergebnisse

Ohne ausländischen Spitzenspieler reisten die Erlanger nach Worms wohl wissend, dass die Trauben hoch hängen beim Deutschen Mannschaftsmeister. Und so nahm die klare Niederlage ihren Lauf. Wobei den Franken attestiert werden musste, dass sie kämpferisch nicht klein beigaben, sondern versuchten den Wormsern zumindest teilweise Paroli zu bieten. Überfordert war jedoch Marcus Pfister, Erlangens Nummer 4, gegen Nationalspieler André Haschker. Problemlos siegte der Wormser in drei Sätzen und brachte seine Mannschaft in Führung. Von etwas härterem Kaliber war da schon der Routinier Michael Schleinkofer, dem es gelang Tim Weber einen Satz abzunehmen. Auch der jungen Alexander Blach brachte dieses Kunststück gegen den Weltklassespieler Gregoire Marche fertig. Die 3:0-Teamführung verhinderte aber auch Blach nicht. Im letzten – bedeutungslos gewordenen – Spiel traf Johannes Thürauf auf den Wormser Jens Schoor, aktuelle Nummer 3 in Deutschland. Im zweiten Satz gelang es Thürauf gut im Spiel zu bleiben, im dritten Satz erhöhte jedoch Schoor das Tempo und Thürauf blieb nur ein Punkt übrig. Die Erlanger bleiben damit bei drei Pluspunkten und liegen zum Ende der Hinrunde nur einen beziehungsweise zwei Zähler hinter den Hanse Squashern und den Frankfurter.

 


 

Paderborner SC – Black & White RC Worms (3:1)

Nachholspieltag am Sonntag, 15. Dezember 13:00 Uhr
Detail-Ergebnisse

Zum Auftakt kam es im vorgezogenen Spiel auf Position 3 zwischen Raphael Kandra und André Haschker zum Duell der beiden deutschen Nationalspieler. Nach zwei hart umkämpften Sätzen, mit wechselnden Gewinnern, hatte Kandra die Vorteile auf seiner Seite und brachte das Team von Manager Norman Farthing mit 1:0 in Führung. Im Spitzenspiel zeigte Simon Rösner (WRL Nr. 16) dann eine Glanzleistung gegen den französischen Weltranglistenspieler Gregoire Marche (WRL Nr. 28). Mit 11:6, 11: 2 und 11:4 erzielte er ein deutliches Ergebnis gegen einen sicherlich nicht schwachen Franzosen, der allerdings noch nie gegen den Paderborner gewinnen konnte. Rösner dominierte in seinem Paderborner Wohnzimmer und zeigte im Vorfeld der Kuwait Open bestes Squash. Den Anschluss zum 1:2 gegen Worms schaffte auf Position 4 Carsten Schoor in seiner Begegnung gegen den Paderborner Lennart Osthoff, der über drei Sätze hin das Spiel offenhalten konnte, im Verlauf des Spiels aber nichts mehr zuzusetzen hatte und Schoor den Sieg überlassen musste. Die Entscheidung zugunsten des Paderborner Teams fiel in der letzten Begegnung zwischen dem Finnen Oli Tuominen (WRL Nr. 27) und dem frisch verheirateten Jens Schoor (WRL Nr. 86). Das 3:0 hört sich auf dem Papier deutlich an, war es aber nicht. Jens Schoor konnte im ersten Satz eine 8:3 Führung nicht zum Satzgewinn vollenden und unterlag mit 11:13. Auch die Sätze 2 und 3 waren mit 9:11 und 8:11 sehr umkämpft. „Dieser Sieg ist eine Zwischenetappe auf dem Weg zum Finale, wir sind zum Jahreswechsel Tabellenführer, mehr aber auch nicht“, lautete das Fazit von PSC-Präsident Andreas Preising.