Ohne ausländischen Spitzenspieler und ohne Simon Frenz und Oliver Post waren die Hanse Squasher nach Paderborn zum neunfachen Deutschen Meister gereist. Und da war erwartungsgemäß nichts zu holen, obwohl Paderborn auf James Willstrop (WRL Nr. 3) verzichtete und dafür „nur“ den ehemaligen Spitzenspieler Tim Garner auf Position 3 einsetzte. Ein echter Coup gelang den Schwaben aus Stuttgart gegen den Meister aus Worms. Sie holten einen Punkt, allerdings nur weil Tim Weber gegen den jungen Valentin Rapp einen „gebrauchten“ Tag erwischte und sang- und klanglos unterging. Die Königsbrunner dagegen schwimmen weiterhin auf der Erfolgswelle und haben sich oben in der Tabelle festgesetzt. Ohne Übertreibung kann man sagen, wenn die Bayern so weiter spielen, sie zu den vier Mannschaften gehören werden, die nächstes Jahr im Mai in Böblingen um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft spielen werden. Immerhin liegen schon sechs Punkte zwischen ihnen und einem Nicht-Endrunden-Platz.

 


 

Paderborner SC – Hanse Squash Hamburg (4:0)

Detail-Ergebnisse

Einen Sieg hatte jeder vom PSC erwartet angesichts der Aufstellung der Hamburger, die lediglich mit den zwei erfahrenen Erstligaspielern Florian Pößl und Predi Fritsche antraten. Felix Auer und Daniel Zilic konnten sich bisher nur in der 2. Bundesliga auszeichnen. Vor guter Kulisse im Paderborner Ahorn Sportpark setzten eigentlich nur die Paderborner die Akzente. 43 Einzelpunkte der Hamburger reichten nicht annähernd zu einem Satzgewinn gegen die Ostwestfalen. Lennart Osthoff gewann deutlich gegen Daniel Zilic, der seine Hamburger Bundesligapremiere gegen Paderborn feierte und Routinier Tim Garner gegen Youngster Auer führten schnell zu einer glatten 2:0 Führung. In den beiden weiteren Spielen zeigten Florian Pößl und Predi Fritsche durchaus, dass sie noch nichts von ihrem Können verlernt haben, waren aber gegen das kraftvollere und druckvollere Spiel der beiden deutschen Nationalspieler in Reihen des PSC mehr oder minder machtlos. „Hamburg muss die für das Erreichen der Endrunde notwendigen Punkte leider woanders holen, die Hürde Paderborn war am Freitag eine Nummer zu hoch“, konstatierte PSC-Präsident Andreas Preising am Ende des Spiels, das die PSCler wieder an die Tabellenspitze brachte. „Trotz seiner anhaltenden Achillessehnenprobleme musste Mannschaftskapitän Predi Fritsche zum Racket greifen, da Oliver Post auf Seiten der Hamburger aus beruflichen Gründen verhindert gewesen ist. So kam es zur einkalkulierten Niederlage gegen Paderborn“, sagte Axel Annink, Pressesprecher der Hanse Squasher.

 


 

1. Erlanger SC – Königsbrunner SC (1:3)

Detail-Ergebnisse

Einen Auftakt nach Maß gab es für die ohne Patrick Scherer nach Erlangen angereisten Königsbrunner. Florian Mühlberger hatte zwar nicht seinen allerbesten Tag erwischt, gewann jedoch verdient in fünf Sätzen gegen einen konditionell abbauenden Michael Schleinkofer, der sich im vierten Satz noch an der Wade verletzte. Königsbrunns Simon Vaclahovsky verschlief die ersten beiden Sätze vollkommen und lag mit 0:2 Sätzen zurück. Mit drei makellosen Sätzen gewann er das Match dann jedoch souverän in fünf Sätzen gegen Johannes Thürauf, der aber nach seinem Seitenbandabriss auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist. Damit stand es bereits 2:0 für die Gäste und der Gesamtsieg winkte. Der 32 Jahre alte Engländer Jonathan Kemp (WRL Nr. 45) gewann sein Match, benötigte aber gegen einen sehr stark aufspielenden Jose Facchini fünf Sätze. Somit stand der Sieg für Königsbrunn fest und die Niederlage von André Ergenz gegen Alexander Blach hatte nur noch statistischen Wert. „Das Ziel eines gewonnenen Unentschiedens haben die Jungs mit dem 3:1 Sieg sogar noch übertroffen. Ich denke wir verfügen über ein super ausgeglichenes Team, in dem jeder für jeden kämpft und sogar der verletzungsbedingte Ausfall unserer etatmäßigen Nummer zwei, Patrick Scherer, konnte kompensiert werden. Der zwischenzeitliche Tabellenplatz zwei mit acht Punkten ist der verdiente Lohn“, bilanzierte Teammanager Winfried Vaclahovsky. Norbert Thürauf, Manager der Erlanger, lobte die Königsbrunner: „Besonders die Partien auf den vorderen drei Positionen hatten gutes Niveau. Darüber, dass wir dreimal im fünften Satz verloren haben, sind wir natürlich nicht glücklich. Wir gratulieren den Königsbrunnern zum Weg in die Play-offs – sie haben verdient gewonnen.“

 


 

Sport-Insel Stuttgart – Black & White RC Worms (2:2)

Detail-Ergebnisse

Von einem „Schwabenstreich“ zu sprechen, wäre vielleicht etwas viel verlangt, aber eine faustdicke Überraschung war der Punktgewinn gegen die erfolgsverwöhnten Wormser schon. Sie hatten zwar ihren frisch gebackenen PSA-Champion Nick Matthew zu Hause gelassen, besser gesagt ist dieser, wie viele weitere Spitzenspieler, unterwegs zum Weltranglistenturnier in Qatar, doch mit dem ehemaligen Weltranglistenvierundzwanzigsten Davide Bianchetti und den Deutschen Jens Schoor, Tim Weber und André Haschker war ein Sieg vorprogrammiert. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Zunächst fing es allerdings nicht gut an, denn Ben Petzoldt hatte einen miserablen Tag erwischt. In den ersten beiden Sätzen konnte der Stuttgarter nur sieben Punkte ergattern. Aber es kam noch schlimmer, denn Haschker ließ nicht locker und verpasste dem frustrierten Petzoldt in Satz drei die Höchststrafe und überließ ihm keinen Punkt. Dann folgte das Schlüsselspiel des Tages: Valentin Rapp gegen Tim Weber. In Satz eins begann Rapp sehr konzentriert und überraschte den Wormser, der den Stuttgarter wohl etwas unterschätzt hatte. In Satz zwei kam Weber besser ins Spiel und erzwang den Tiebreak, welchen Weber glücklich für sich entschied. Mit zunehmender Spieldauer begann Weber müde zu werden. Rapp hingegen zog sein Spiel durch und ließ sich auch nicht von des Gegners Diskussionen mit dem Unparteiischen und taktischen Umstellungen beeindrucken. Nach knapp 70 Minuten verwandelte Rapp seinen sechsten Matchball zum Sieg und holte den 1:1-Ausgleich für sein Team. Nun musste im Spiel auf Position eins der Stuttgarter Ungar Mark Krajcsak nur noch einen Sieg über Jens Schoor zustande bringen und die Schwaben hätten ein Unentschieden gegen Meister Worms sicher. In vier Sätzen überzeugte Krajcsak vor allem aufgrund seiner kämpferischen Einstellung und holten den Sieg für die Stuttgarter. Eine klare Angelegenheit war das Spiel auf Position 2 zwischen dem Stuttgarter Moritz Dahmen und dem ehemaligen italienischen Nationalspieler Davide Bianchetti, das der Wormser klar gewann.