Noch vor einer Woche hatte die Heimspielanlage der Stuttgarter, die Sport-Insel, lichterloh gebrannt und wurde bis auf die Grundmauern zerstört, doch wie Phönix aus der Asche stiegen die Schwaben empor, siegten am Samstag in Frankfurt beim Aufsteiger 4:0 und nehmen nach dem dritten Spieltag die Tabellenführung mit sechs Punkten ein. „Nur“ auf Rang 2 stehen die Paderborner, die am Samstag in Erlangen klar siegten, aber am Sonntag ohne einen erschöpften Simon Rösner doch ein Pünktchen beim zweiten Aufsteiger in Königsbrunn liegen ließen. Das Team von Winfried Vaclahovsky hat einen Traumstart hingelegt und fünf von neun möglichen Zählern eingeheimst. Platz 3 ist der Lohn. Dahinter folgt dann der Meister aus Worms, der allerdings erst ein Spiel absolviert hat und gegen ersatzgeschwächte Frankfurter drei Punkte einsammelte. Die Hanse Squasher mussten sich zwei Mal mit je einem verlorenen Unentschieden begnügen und stehen vor den punktgleichen Erlangern auf Platz 5. Schlusslicht sind die Frankfurter, die mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden nach drei Spieltagen erst einen Punkt auf der Habenseite stehen haben.

 


 

2. Spieltag am Samstag, 19. Oktober:

 


 

1. Erlanger SC – Paderborner SC (0:4)

Detail-Ergebnisse

Es war das Spiel des Tages beim Bundesligadebüt der Erlanger zu Hause gegen den neunfachen Deutschen Meister aus Paderborn: Der Ägypter Tarek Momen, aktuelle Nummer 11 der Weltrangliste, gegen Simon Rösner, der einen Platz hinter Momen steht. Schon bei den US-Open hatten sich die beiden in der zweiten Runde ein hartes Match geliefert, das über 62 Minuten ging und das der Paderborner nach vier Sätzen gewann. Am Samstag waren es fünf Sätze, der beiden „jetlaggeschädigten“ 25-Jährigen, bis am Ende erneut Simon Rösner als Sieger gegen den Erlanger feststand. Die Zuschauer in Erlangen waren aus dem Häuschen, denn sie bekamen Squash auf allerhöchstem Niveau serviert. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Simon Rösner unter den Top 10 der Welt steht“, meinte hinterher Erlangens Manager Norbert Thürauf. In den anderen drei Begegnungen dominierten Lennart Osthoff, Raphael Kandra und der Engländer Chris Simpson gegen ihre Erlanger Konkurrenten Marcus Pfister, Johannes Thürauf und Alexander Blach. Am Ende stand ein 4:0-Auswärtserfolg für den Vizemeister aus Ostwestfalen.

 


 

Königsbrunner SC – Hanse Squash Hamburg (2:2)

Detail-Ergebnisse

Der Auftakt für die Königsbrunner war alles andere als verheißungsvoll. Im Duell der Youngsters siegte Felix Auer, Neuzugang der Hanse Squasher, gegen Simon Vaclahovsky klar in drei Sätzen. Doch André Ergenz sorgte postwendend für den Ausgleich. Gegen den ehemaligen Nationalspieler Oliver Post waren zwar alle drei Sätze hart umkämpft, aber sie gingen alle an den Königsbrunner. Eine klare Angelegenheit war das Spitzenspiel. Mathieu Castagnet, Nummer 30 der Welt, und seit dieser Saison in Diensten der Königsbrunner, machte den Unterschied deutlich zu einem Spieler, der zwar mal in den Top 5 der Welt war, aber seit einigen Jahren nicht mehr auf der PSA-Tour spielt: Hamburgs Simon Parke war ohne Chance. Hochdramatisch verlief das letzte Spiel zwischen Patrick Scherer und Florian Pößl. Hier hatte der Hamburger das glücklichere Ende mit 11:9 im fünften Satz für sich. „Mit dem verdienten gewonnen Unentschieden gegen unseren direkten Konkurrenten Hamburg um die Plätze vier bis sieben können wir sehr zufrieden sein, wobei auch hier für uns etwas mehr möglich gewesen wäre“, bilanzierte Winfried Vaclahovsky das Ergebnis.

 


 

SC Monopol Frankfurt – Sport-Insel Stuttgart (0:4)

Detail-Ergebnisse

Der Ungar Marc Krajcsak spielte anstelle des Schweizers Nicholas Müller bei den Stuttgartern und für den grippeerkrankten Moritz Dahmen rückte Ersatzmann Manuel Fistonic ins Team. Doch auch die Frankfurter spielten nicht in Bestbesetzung. Ihnen fehlte Florian Silbernagl. Der Deutsche Seniorenmeister Manuel Fistonic demonstrierte gegen den türkischen Meister Ünver Metin, dass Alter nicht vor gutem Squash schützt. Ohne Satzverlust siegte der Stuttgarter und brachte sein Team in Führung. Etwas mehr Mühe hatte Ben Petzoldt gegen den Hünen Julian Wollny. Erst im fünften Satz zeigte sich die stärkere Physis des Schwaben. Damit führte Stuttgart 2:0 vor dem Spitzenspiel: Julien Balbo gegen Marc Krajcsak, beides ehemalige PSA-Spieler. Balbo hatte den besseren Start, während sich Krajcsak bemühte, ins Spiel zu kommen. Der Ungar konnte die 1:0-Führung des Franzosen nicht verhindern. In Satz zwei, bis zur 9:6-Führung des Franzosen, das gleiche Bild. Doch langsam ließ Balbo nach, Krajcsak übernahm die Kontrolle des Spiels und konnte zum 1:1 in Sätzen ausgleichen. In den Sätzen drei und vier lies der Ungar nicht mehr locker und brachte den wichtigen 3:1-Sieg nach Hause, was seinem Stuttgarter Team den vorzeitigen Gesamtsieg brachte. Nur noch statistischen Wert hatte dann das Spiel auf Position 2 zwischen dem Frankfurter Kai Wetzstein und Valentin Rapp. Der Stuttgarter machte jedoch keine Geschenke und siegte in drei Sätzen.

 


 

3. Spieltag am Sonntag, 20. Oktober:

 


 

Black & White Worms – SC Monopol Frankfurt (4:0)

Detail-Ergebnisse

Eine klare Angelegenheit war das Saisonauftaktspiel für den Deutschen Meister, Black & White RC Worms. Mit dem Franzosen Gregoire Marche, Nummer 29 der Weltrangliste, Jens Schoor, Tim Weber und André Haschker präsentierte sich die beste Aufstellung der Wormser dem eigenen Publikum. Gegner Frankfurt fehlte nicht nur die etatmäßigen Nummer 2, Florian Silbernagel, auch Kai Wetzstein war nicht mit an den Rhein gereist. So standen die Hessen von Anfang an auf verlorenem Posten. Besonders hart traf des Neuling Michael Beck, der im ersten Spiel gegen André, „den Hexer“ Haschker ran musste und nur drei Punkte in zwei Sätzen machte, im dritten verhängte der Wormser sogar die Höchststrafe und gewann zu Null. Auch die anderen Frankfurter Ünver Metin, Julian Wollny und der Franzose Julien Balbo gewannen keinen einzigen Satz in diesem einseitigen Sonntagsspiel. „Nichts zu holen gab es beim Deutschen Meister“, konstatierte Frankfurts Teammanager Frank Bormann ernüchtert.

 


 

1. Erlanger SC – Hanse Squash Hamburg (2:2)

Detail-Ergebnisse

Gut erholt zeigten sich die Erlanger nach der klaren Niederlage am Samstag gegen die Paderborner. Marcus Pfister hielt die ersten beiden Sätze gegen den Hamburger Felix Auer ganz gut mit. Johannes Thürauf zeigte trotz Trainingsrückstands ein tolles und kontrolliertes Spiel und gewann verdient gegen Pedri Fritsche, der für Oliver Post zum Einsatz kam. Das Spitzenspiel Tarek Momen gegen den Engländer Simon Parke war ein Leckerbissen für das Publikum. Der Ägypter in Diensten der Franken nutzte seine Jugend und starke Physis und brachte das Spiel gegen den Hamburger sicher nach Hause. Alexander Blach schien dagegen völlig auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein – die beiden ersten Sätze waren entsprechend und dann reichte es trotz fünf Sätzen nicht mehr. „Ein positives Unentschieden ist für uns ein guter Start in die 1. Bundesliga“, resümierte Erlangens Teammanager Norbert Thürauf.

 


 

Königsbrunner SC – Paderborner SC (2:2)

Detail-Ergebnisse

Die Königsbrunner hatten gegenüber dem Vortag etwas umgestellt und ließen Patrick Scherer pausieren. Dafür rückte Florian Mühlberger auf Position 4 in die Mannschaft. Paderborn verzichtete auf Simon Rösner, der wegen seines enormen Kräfteverschleißes in den vergangenen Tagen geschont wurde. Dafür rückte der Engländer Chris Simpson auf die Spitzenposition und Cederic Lenz bekam seinen ersten Einsatz in dieser Saison auf Position 4. Fehlende Matchpraxis war nach Aussage von PSC-Präsident Andreas Preising die Ursache für die Niederlage von Lenz gegen den jungen Florian Mühlberger. Lennart Osthoff bügelte den Rückstand gegen Simon Vaclahovsky zwar noch umgehend aus, aber der Franzose Mathieu Castagnet (WRL Nr. 30) nutzte gegen den neun Weltranglistenplätze besser postierten Chris Simpson die Chancen besser aus, machte die „big points“ und siegte im Tie-Break des vierten Satzes gegen den Paderborner. Damit war klar, dass die Paderborner zumindest einen Zähler in Königsbrunn würden liegen lassen. Dass es nur bei einem für den PSC blieb, war Raphael Kandra zu verdanken, der gegen André Ergenz gerade mal zehn Punkte in drei Sätzen abgab. „Mit dem Unentschieden gegen Paderborn hatte wohl keiner gerechnet. Wir haben jedoch unsere zwei Möglichkeiten genutzt und mit den beiden gewonnenen Spielen das Unentschieden verdient. Mit nunmehr fünf Punkten aus drei Matches und noch keiner einzigen Niederlage sind wir hochzufrieden und können stolz auf unsere junge Mannschaft sein“, so Königsbrunns Manager Winfried Vaclahovsky.