Der Süden war am ersten Spieltagswochenende für einige Überraschungen gut: Weniger vielleicht, dass die Zweite der Wormser mit zwei Siegen die Tabelle anführt, denn spielerisches Potenzial ist da genug vorhanden. Ein echter Knaller ist dagegen der zweite Platz der Neulinge aus Marburg. Die Skwosch Frösche mit ihrem lautmalerischen Namen und Rudi Rohrmüller als Neuzugang ließen am Samstag die Schwandorfer in deren neuen Heimspielcenter in Nürnberg alt aussehen und holten am Tag darauf gegen die Kemptener ein gewonnenes Unentschieden. Zu erwarten war dagegen der starke Auftritt der Deisenhofener, die, ebenfalls mit fünf Punkten gestartet, in dieser Saison ganz oben zu finden sein werden. Einen Absturz von ganz oben nach ganz unten erlebten dagegen die Maintaler. Das hessische Team um Andreas Omlor spielte vorige Saison noch in der 1. Bundesliga und verlor zum Auftakt – allerdings ohne ausländischen Spitzenspieler – zwei Mal, so dass sie noch ohne Punktgewinn zusammen mit den Schwandorfern das Tabellenende zieren.

 


 

1. Spieltag am Samstag, 19. Oktober

 


 

1. SL Schwandorf – SF Marburg 0:4

Detail-Ergebnisse

Ohne ausländischen Spitzenspieler empfingen die Schwandorfer an ihrem neuen Heimspielort in Nürnberg den Aufsteiger aus dem hessischen Marburg. Gleich im ersten Spiel demonstrierten die Skwosch Frösche, dass sie nicht nach Nürnberg gereist waren, um Geschenke zu verteilen. Thomas Zwicknagel konnte zwar Roman Pahl im zweiten Satz düpieren und im Tiebreak gewinnen, ansonsten war aber der Marburger Herr des Geschehens. Was zunächst nach einem leichten Sieg für Bernhard Redencz aussah, entwickelte sich zu einem hart umkämpften Match. Am Ende war der Marburger gegen Kevin Pubantz etwas konsequenter und konzentrierter in seinen Aktionen, so dass Marburg 2:0 in Führung ging. Nur einen Satz lang konnte Phillip Annandale das Tempo von Neuzugang Rudolf Rohrmüller mithalten, ansonsten war es eine einseitige Angelegenheit für den Marburger Neuzugang. Ohne Druck konnte danach der junge Martin Svec gegen Schwandorfs Armin Hameed den vierten Punkt für die Hessen einfahren. Der Auftaktsieg des Aufsteigers war perfekt.

 


 

1. SC Kempten – HOT SOX Heilbronn 2:2

Detail-Ergebnisse

Ins Allgäu reiste der Aufsteiger aus Heilbronn am ersten Spieltag. Das Spiel auf Position 4 begann vor zahlreichen Zuschauern in der Kemptener Tennis, Squash und Bowling-Anlage. Kemptens Gilberto Oliviera spielte von Beginn an sehr fokussiert und ließ mit schnellem, druckvollem Spiel Sven Janke nicht zu seinem Spiel kommen. Auch wenn es nicht Jankes bestes Spiel war, muss man die hervorragende Leistung von Oliviera beim 3:0-Sieg anerkennen. Stefan Rodekurth begann die Begegnung der Spieler an Position 3 mit 11:5 im ersten Satz gut für die HOT SOX. Auch Satz zwei ging mit 11:4 klar an den Heilbronner. Kemptens Timo Wernhard kämpfte sich noch einmal ins Spiel, aber auch der dritte Durchgang ging mit 11:7 an die Heilbron. Das Topspiel hatte mit der Nummer 61 der Weltrangliste, Jaymie Haycocks, einen klaren Favoriten. Doch Patrick Miescher verstand es von Beginn an, sich zu wehren. Mit seinem ausdauernden und temporeichen Spiel verlangte der Schweizer in Diensten der HOT SOX dem Engländer mehr ab, als dem lieb war. Nach den ersten beiden Sätzen mit 8:11 und 2:11 spielte Miescher vor allem im dritten Satz groß auf, als er sogar mit 9:8 in Führung ging. Die Klasse von Haycocks bescherte ihm jedoch am Ende verdient den 3:0-Sieg. Markus Voit hätte im Schlussspiel der „Zweier“ nun schon sehr deutlich gegen Johannes Herz gewinnen müssen, um noch ein „gewonnenes Unentschieden“ für die Heilbronner zu erreichen. Mit 11:5 und 11:6 schien das sogar noch möglich. Doch Herz, gut gecoacht von seinen Mitspielern, spielte immer geduldiger und cleverer als das Match voranschritt. Voit verlor Satz drei und gewann schließlich Satz vier klar mit 11:5. Dennoch werteten die Heilbronner den Punktgewinn in Kempten als Erfolg.

 


 

SC Deisenhofen – Yellow Dots Maintal 3:1

Detail-Ergebnisse

Erstligaabsteiger S.C. Yellow Dots Maintal musste gleich im ersten Saisonspiel schmerzlich erfahren, dass ohne ausländischen Spitzenspieler auch in der 2. Bundesliga die Trauben hoch hängen. Im ersten Match des Samstags musste Christofer Kendall-Torry zwar den zweiten Satz abgeben, ließ dann aber Bernd Waldinger in den Sätze drei und vier keine Gewinnchance. Genauso chancenlos war jedoch der Deisenhofener Martin Grahamer im zweiten Spiel gegen den Maintaler Kapitän und Manager Andreas Omlor. Erwartungsgemäß eine einseitige Angelegenheit war auch das Spitzenspiel, in dem der Engländer Joel Hinds (WRL Nr. 82) auf den ehemaligen deutschen Nationalspieler Johannes Voit traf. Damit stand die Begegnung 2:1 für Deisenhofen und das Spiel auf Position 2 musste die Entscheidung bringen. Der junge Niklas bewies eiserne Nerven und siegte mit 3:1 – allein drei Sätze gingen in den Tie-Break. „Ein guter Start in die neue Saison, wenn auch bei beiden Mannschaften einige Spieler fehlten, die die Begegnung noch spannender hätten gestalten können. Bemerkenswert war das Spiel Niklas Becher gegen Michael Gäde. Wäre Niklas Becher nicht der Satzgewinn im zweiten noch gelungen, hätte die Partie auch anders verlaufen können“, betonte Traudi Mittnacht, Presseverantwortliche bei den Deisenhofenern.

 


 

Black & White RC Worms – Squash Devils 4:0

Detail-Ergebnisse

Eine Lehrstunde gab es für den Aufsteiger aus Gerlingen (bei Stuttgart) bei der zweiten Mannschaft des Deutschen Meisters, den Wormsern. Die Wormser traten zwar ohne ausländischen Spitzenspieler an hatten aber ansonsten ihr bestes Team aufgeboten, allen voran Carsten Schoor, der vorige Saison noch regelmäßig in der ersten Mannschaft zum Einsatz kam und die früheren Erstligaspitzenspieler Daniel Hoffmann und Matthias Heinemann. Weder Günal Günsav, Mario Steinke oder André Weingerl konnten gegen ihren Wormser Konkurrenten Oliver Gracia, Matthias Heinemann und Daniel Hoffmann einen Satz gewinnen. Einzig der Engländer Alex Philips konnte Carsten Schoor wenigstens einen Satz abnehmen, was aber nichts an der klaren Niederlage für die Devils änderte, die sich den Start in die 2. Bundesliga Süd sicherlich anders vorgestellt hatten.

2. Spieltag am Sonntag, 20. Oktober

 


 

Skwosch Frösche Marburg – 1. SC Kempten 2:2

Detail-Ergebnisse

Groß war das Interesse der Marburger zum Heimspielauftakt ihres Teams. Felix Gareis (Marburg) machte gegen Gilberto Oliveira (Kempten) den Auftakt. In den ersten beiden Sätzen war er mit zu ungenauem Spiel gegen einen souverän agierenden Oliveira ohne Chance. Im dritten Satz kam Gareis besser ins Spiel mit zwingerenden Bällen und führt bereits 9:6, vergab dann aber unnötig Punkte durch leichte Fehler und verlor so fünf Punkte in Folge und das Match. Bernhard Redencz war zu Beginn etwas nervös und im ersten Satz bereits 4:8 hinten, gewann aber noch 11:9. Die Sätze zwei und drei gingen souverän an den Marburger. Im Spitzenspiel zwischen Rudolf Rohrmüller und dem Engländer Jaymie Haycocks war der erste Satz eng mit besserem Ausgang für Rohrmüller. Im zweiten Satz siegt Haycocks erst im Tiebreak, danach zeigte Rudolf Rohrmüller im dritten Satz wenig Gegenwehr. Haycocks geann am Ende mit dem insgesamt effektiveren Spiel verdient 3:1. Ein schnelles 3:0 für Martin Svec – Johannes Herz war mit zu hoher Fehlerquote ohne Chance –, bescherte den Marburgern das gewonnene Unentschieden.

 


 

SC HOT SOX Heilbronn – 1. SL Schwandorf 3:1

Detail-Ergebnisse

Die Bayern traten nach einem kurzfristigen Ausfall nur zu Dritt an. Die eigentlich erste Partie der beiden viertbesten Spieler ging so also kampflos an den Heilbronner Sven Janke. Die erste ausgespielte Partie des Tages fand somit zwischen Stefan Rodekurth und Kevin Pubantz statt. Beide Spieler fanden nicht zu ihrer Bestform und hatten Schwierigkeiten, sich an den neuen Squashcourt im renovierten Happy Match anzupassen. Rodekurth glich jeweils die 1:0 und 2:0-Führung von Pubantz aus. Im fünften Satz schien das Spiel schon gelaufen, als der Heilbronner auf Schweiß-Tropfen ausrutschte und danach heftig umknickte. Doch Rodekurth konnte weiter spielen und erkämpfte sich sogar einen Matchball bei 10:9. Pubantz spielte die entscheidenden Punkte jedoch besser und hatte das glücklichere Ende für sich. Die Begegnung der Einser gestaltete der Schweizer Patrick Miescher (WRL Nr. 174) von Beginn an seiner Favoritenrolle entsprechend klar. Miescher setzte Phillip Annandale mit präzisem, schnellem Spiel unter Druck und konnte ein ums andere Mal die Früchte daraus ernten. Er gewann klar mit 11:7 11:6 und 11:3. Somit stand es insgesamt 2:1 für Heilbronn. Markus Voit musste nun gegen Armin Hameed siegen, um drei Punkte an den Neckar zu holen. Doch Hameed verteilte die Bälle gewohnt präzise und zeigte im ersten Satz durchweg seine außerordentlichen Fähigkeiten mit dem Squash-Racket. Voit schaffte den direkten Ausgleich in dem er immer besser variierte und Hameed sein schnelles Spiel aufzwang. Mit 11:5, 11:8 und 11:8 schnappte sich Voit die nächsten drei Sätze und damit den 3:1-Sieg. „Vier von sechs möglichen Punkten am ersten Wochenende in der 2. Squash Bundesliga. Ein Traumergebnis für die Squasher aus dem Happy Match Obereisesheim. Tabellenplatz 4 ist sicher nur eine Momentaufnahme“, so Heilbronns Sportwart Stefan Rodekurth.

 


 

S.C. Yellow Dots Maintal – Black & White Worms 1:3

Detail-Ergebnisse

Gründlich missraten ist den Maintalern der Start in die Saison: Auch gegen die Wormser gab es keinen Punkt, auch wenn er nur knapp verfehlt wurde. Doch der Reihe nach: Zunächst war der Wormser Nicholas Wood gegen den Ex-Gießener Bernd Waldinger mit Ausnahme des ersten Satzes der Chef im Court. Mit 3:1 holte er den ersten Punkt für die Wormser. Routinier Andreas Omlor glich jedoch mit seinem klaren Dreisatzerfolg gegen Matthias Heinemann umgehend aus. Danach folgte das beste Spiel des Tages: Ex-Nationalspieler Johannes Voit lieferte sich ein hart umkämpftes Fünfsatzmatch mit Carsten Schoor, der jedoch am Ende noch einen Tick zulegen konnte, während bei Johannes Voit die Konzentration nachließ. Das entscheidende vierte Spiel bot allerdings wenig Aufregung, da Daniel Hoffmann jederzeit das Spiel im Griff hatte und Michael Gäde leicht mit 3:0 besiegte, so dass die Wormser mit einem etwas glücklichen Sieg die Heimreise antreten konnten.

 


 

Squash Devils – SC Deisenhofen 2:2

Detail-Ergebnisse

Christofer Kendall-Torry ist bei den Deisenhofenern auf Position 4 eine sichere Bank, das musste auch der Schwabe Günal Günsav erkennen, der ohne Chance im ersten Match war. Doch die Devils aus Gerlingen bei Stuttgart ließen sich nicht ins Bockshorn jagen, sondern André Weingerl konterte mit einem ebenso klaren 3:0 gegen Martin Grahamer. Auf der Spitzenposition – im Duell der Engländer – war es wiederum der Deisenhofener Joel Hinds der sein Team mit 3:0 gegen Alex Philips in Führung brachte. Jugendlicher Sturm und Drang gegen Bundesligaroutine lautete das entscheidende vierte Spiel des Tages. Niklas Becher hatte es mit dem früheren Nationalspieler und Deutschen Einzelmeister 2005 Johann Seestaller zu tun. Der zeigte dem aufstrebenden Deisenhofener Talent noch die Grenzen auf. Damit stand es 2:2 und als die Sätze zusammengezählt wurden 6:6. Nun mussten die Punkte herhalten, um zu ermitteln, wer denn nun zwei Zähler für das gewonnene Unentschieden bekommen sollte, doch die Rechnung ergab ein 99:99. Damit kam zum ersten Mal in der Geschichte der neuen Unentschieden-Regel das dritte Kriterium zum Einsatz: Zwei Punkte erhält, wer das Spiel auf Position 4 gewonnen hat. Und so entführten die Deisenhofener zwei Punkte von den Devils.