Worms verteidigt den Titel bei ECC im italienischen Rimini – Paderborn landet auf Platz 3

Was den Fußballern die Champions-League ist, sind den Squashern die European Club Championships (ECC). Und die deutsche Dominanz ist im Squash mittlerweile fast noch größer: Den Beweis lieferten Black & White Worms als erneuter ECC-Sieger und der siebenfache Champion, die Paderborner, für die es am Samstag „nur“ zu Platz 3 reichte. Die Wormser besiegten nach ihrem Halbfinalsieg gegen Paderborn im Endspiel den französischen Meister vom Mulhouse Squash Club souverän und gewann somit nach der Meisterschaft den zweiten ECC-Titel.

Der Schachzug von Worms‘ Manager und Sponsor Michael Zehe erwies sich als goldrichtig. Angesichts der 60-Punkte-Regelung pro Team hatte er seine zwei besten deutschen Spieler, Jens Schoor (15 Punkte) und André Haschker (10 Punkte) zu Hause gelassen, stattdessen auf den Australier David Palmer, den Italiener Davide Bianchetti sowie Tim Weber und Carsten Schoor gesetzt. Alle diese Spieler werden aufgrund ihrer Weltranglistenposition oder weil sie überhaupt nicht mehr in der Weltrangliste nominiert sind, mit jeweils nur fünf Punkten bewertet. Galionsfigur bei Worms war der Engländer Nick Matthew (WRL Nr. 4), der mit 30 Punkten zu Buche stand. Schon im Halbfinale gegen Paderborn hatte Matthew gegen Chris Simpson nichts anbrennen lassen und locker mit 3:0 gewonnen. Davide Bianchetti hatte zwar gegen den starken Paderborner Raphael Kandra verloren, aber Marcus Berrett brachte gegen Tim Garner die Wormser wieder auf die Siegerstraße und der ehemalige Weltmeister und Weltranglistenerste David Palmer musste gegen Olli Tuominen vom PSC nur noch den Sack zumachen, was er dann auch tat. Neidlos attestierten anschließend die PSC-Verantwortlichen die Überlegenheit der Wormser.

Dass aber die Paderborner in Europa ebenfalls zu den Topteams gehören, bewiesen sie im „kleinen Finale“ um Platz 3. Ohne ihre deutsche Nummer 1, Simon Rösner, dafür mit Chris Simpson, Olli Tuominen, Raphael Kandra und Lennart Osthoff besiegten sie die englische Vertretung vom Colets Health Club aus London mit 3:0.

Black & White Worms wollte nach dem deutschen Meistertitel sich nun auch noch zum zweiten Mal die europäische Krone aufsetzen. Im Endspiel traf das Team von Michael Zehe auf den Mulhouse Squash Club. Die Franzosen waren mit James Willstrop (WRL 3), Simon Parke (frühere Nr. 4 der Welt), Mathieu Castagnet und dem Ex-Hamborner Rudi Rohmüller exzellent besetzt. Doch die Hoffnungen der Franzosen auf den ersten Titel verflogen schnell: Davide Bianchetti ließ im ersten Spiel Simon Parke keine Chance und siegte 3:0. Und was anschließend Worms‘ Nick Matthew mit seinem Landsmann James Willstrop anstellte, glich einer Demontage in drei Sätzen. So benötigte David Palmer lediglich einen gewonnenen Satz gegen Mathieu Castagnet (WRL 28). Der Australier wartete nicht bis Castagnet seine vielleicht stärkere Physis ausspielen konnte, sondern holte sich gleich den ersten Satz zum Gesamtsieg der Wormser. Marcus Berrett musste daraufhin gar nicht mehr gegen Rudi Rohrmüller antreten.

Mit ihrem zweiten ECC-Titel und der zweiten deutschen Meisterschaft sind die Wormser endgültig aus dem Schlagschatten des Paderborner SC getreten. Deutschland hat zwei Topteams, die sich auf Augenhöhe begegnen. Die Zukunft wird zeigen, ob Worms diese Rolle weiter spielen oder sogar die Dominanz noch verstärken kann.