Der Doppelspieltag am Samstag und Sonntag hatte es noch mal in sich in der 1. Bundesliga. Erfreulich der Kampfgeist, der an den Tag gelegt wurde und dies von Platz 1 bis Platz 6. Schade nur, dass die Hamborner am Sonntag auf ihren ausländischen Spitzenspieler Laurens Jan Anjema verzichteten und so den Hamburgern ein gewonnenes Unentschieden ermöglichten. Bei einer Niederlage der Hamborner hätte dies womöglich die Hamburger noch in die die Nähe der Endrunde gebracht. Leidtragende wären die Stuttgarter gewesen, allerdings hätte Hamburg am letzten Spieltag erst einmal gegen Worms gewinnen müssen. Doch so steht vor dem 10. Spieltag am Samstag, 2. März, alles fest.

Meister Paderborn geht als Gesetzter in die Endrunde, hat 23 von 24 möglichen Punkten. Ebenfalls gesetzt sind die Europacup-Sieger aus Worms, die mit ihrem Sieg am Samstag in Hamborn alles klar gemacht haben. Platz 3 und 4 belegen die Duisburger vom Squash Inn Hamborn und Platz 4 die Stuttgarter, die ein Heimspiel haben beim Halbfinale Anfang Mai in Böblingen bei den Play-offs um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft.

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HanseSquash Hamburg 79 – Paderborner SC (1:3)

Spielort: Kaifu-Lodge (Bundesstraße 107, 20144 Hamburg, 040-401281) Samstag 15.02.2013, 19.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Mit einem 3:1-Auswärtserfolg gegen Hanse Squash Hamburg bleiben die Herren des PSC in der 1. Bundesliga weiter ungeschlagen und führen die Tabelle mit deutlichem Vorsprung an. Cederic Lenz planmäßig im Einsatz, dafür Norman Junge als Reserve, sorgte für das 1:0 gegen den früheren PSC-Spieler Predi Fritsche. Nach verlorenem ersten Satz kontrollierte Lenz das Spiel und siegte im Ergebnis deutlich. Tim Garner sicherte mit schnellem Spiel und deutlichen Sätzen gegen Oliver Post das schnelle 2:0 für den PSC. Im Spitzenspiel traf der Australier Cameron Pilley (WRL 19) auf den frischgebackenen siebenfachen Deutschen Meister Simon Rösner (WRL Nr. 16) vor vollbesetzten Rängen in der Kaifu Lodge in Hamburg. Nach hart umkämpftem ersten Satz mit 15:13 für Cameron Pilley war der Australier danach deutlich in Front. Er gewann die Sätze 2 und 3 gegen Rösner, den eine Verletzung am Fuß doch deutlich handicapte. Damit stand es nur noch 2:1 für den PSC. Im letzten und entscheidenden Einzel war wieder der PSC im Vorteil. Der neue deutsche Vizemeister Raphael Kandra gewann gegen Florian Pößl, den Deutschen Meister früherer Tage (1998), klar und sicherte dem PSC drei weitere Ligapunkte. „Die Paderborner haben am Freitagabend bewiesen, warum sie ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen. Da war naturgemäß auch für unsere Hanse Squasher nichts zu holen. Beim letzten Heimspiel der Saison 2012/2013 wurden diese von einer Rekordkulisse in der Kaifu-Lodge angefeuert. So hatten die Spieler auch nach Niederlagen schnell wieder ein Lächeln im Gesicht“, bilanzierte Pressesprecher Axel Annink das Ergebnis.

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Squash Inn Team Hamborn 88 – Black & White RC Worms (1:3)

Spielort: Sportzentrum Hölle Nord (Ranenbergstr. 9, 47166 Duisburg, 0203-5522234) Samstag 16.02.2013, 13.00 Uhr

Einzelergebnisse …

In Hinspiel hatten die Wormser noch den Kürzeren gezogen und sie wollten in der Höhle des Löwen oder besser in der „Hölle Nord“ Revanche. Und diese, so viel sei vorweggenommen, gelang eindrucksvoll. Beide Teams hatten auf der Spitzenposition aufgerüstet: Die Wormser kamen mit dem ehemaligen Weltranglistenersten David Palmer nach Duisburg gereist. Die Hamborner hatten sich von „nebenan“ den Holländer Laurens Jan Anjema (WRL Nr. 15) geholt. Doch der Reihe nach: Zunächst traf der ältere der Kandra-Brüder auf den jüngeren der Schoor-Brüder und zog in drei glatten Sätzen eindeutig den Kürzeren. Das zweite Spiel ließ kurzzeitig die Hamborner Hoffnung schöpfen, denn Stefan Leifels gewann den ersten Satz gegen André Haschker. Doch danach kam der Wormser immer besser in Spiel, verhinderte durch genügend Druck, dass Leifels seine bessere Technik ins Spiel brachte und siegte in vier Sätzen. Im Spitzenspiel zeigte sich dann der Unterschied zwischen einem Profi, der noch auf der PSA-Tour spielt und einem zwar begnadeten ehemaligen Weltranglistenersten, der nicht mehr über die nötige Turnierpraxis verfügt. Lediglich im zweiten Satz konnte der Australier David Palmer das Match offen gestalten und den Tie-Break erzwingen, ansonsten war er dem Niederländer Laurens Jan Anjema klar unterlegen. Der Sieg der Hamborner bescherte diesen einen kurzen Moment der Hoffnung, die jedoch der ältere Schoor-Bruder Jens jäh zerstörte. In drei Sätzen siegte er gegen Rudi Rohrmüller und sicherte den Mannschaftserfolg: „Durch die Hinspielniederlage besonders motiviert, gaben sich die Wormser diesmal keine Blöße. Insgesamt ein tolles Match auf hohem Niveau“, sagte hinterher Heiko Sahm, Pressesprecher der Hamborner.

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Sport-Insel Stuttgart – SC Yellow Dot Maintal (3:1)

Spielort: Sport-Insel Stuttgart (Heßbrühl Straße 34, 70565 Stuttgart, 0711-7803366) Samstag 16.02.2013, 13.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Die Stuttgarter hatten kurzfristig umdisponieren müssen: Statt des erkrankten Inders Saurav Ghosal kam der Schweizer Nicolas Müller zum Einsatz: Kein schlechter Ersatz wie sich zeigen sollte. Der 23 Jahre alte Schweizer (WRL 21) gewann das Spitzenspiel gegen den Kollegen aus der benachbarten Alpenrepublik Österreich, Aqeel Rehman (WRL 92), in drei Sätzen, wobei er allerdings im dritten Satz den Tiebreak benötigte. Davor hatte schon der Nachwuchs der Stuttgarter, Ben Petzoldt und Valentin Rapp, für eine Vorentscheidung gesorgt. Ben Petzoldt musste im Spiel auf Position vier gegen den Maintaler Routinier Andreas Omlor ran. Petzoldt begann gemächlich, sicherte sich aber dennoch die 1:0-Satzführung. In Satz zwei ließ der Stuttgarter das Tempo zu sehr schleifen und brachte den Maintaler immer wieder in günstige Positionen, die dieser mit Punkten – und dem Satzgewinn quittierte. Vom Satzverlust aufgeschreckt erhöhte Petzoldt wieder das Tempo und konzentrierte sich auf seine Stärken. Omlor hielt zwar dagegen aber der Stuttgarter entschied Satz drei für sich. Der vierte Satz begann gut für den Stuttgarter, der sich aber die 4:1-Führung wieder abjagen ließ. So ging es bis zum 10:10. Im Tiebreak machte Petzoldt im richtigen Moment die entscheidenden Punkte und gewann Satz vier 12:10 und somit das Match 3:1. Hatte Stuttgarts Valentin Rapp im Hinspiel in Maintal noch erheblich zu kämpfen, um Michael Gäde knapp 3:2 zu besiegen, so hatte er diesmal wenig Probleme. Valentin Rapp schickte Michael Gäde von einer Ecke in die andere und raubte ihm zunehmend die Kräfte. Zudem nutzte Rapp seine Chancen vermehrt zu direkten Punktgewinnen. Nach knapp 40 Minuten hatte der Stuttgarter den Maintaler 3:0 besiegt und sein Team 2:0 in Führung gebracht. Mit dem Sieg von Müller über Rehman war der Gesamtsieg perfekt und die Niederlage von Moritz Dahmen gegen den Maintaler Johannes Voit schmerzte nur wenig.

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SC Yellow Dot Maintal – Paderborner SC (0:4)

Spielort: Mittelpunkt Sportcenter (Edmund-Seng-Straße 19, 63477 Maintal, 06181-497073) Sonntag 17.02.2013, 15.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Auch das zweite Match am Wochenende mussten die Paderborner auswärts bestreiten. Dieses Mal ging es zum zweiten Aufsteiger nach Maintal, die immer noch auf ihren ersten Pluspunkt in der 1. Bundesliga warten. Dass dies gegen den amtierenden Meister schwer werden würde, war Teammanager und Spieler Andreas Omlor von vorneherein bewusst. Omlor selbst machte auf Position 4 den Auftakt und verkaufte sich gut gegen den jungen Norman Junge. Bei 0:2-Rückstand, zwang er den Paderborner Nachwuchsmann in Satz drei in den Tiebreak, der erst bei 21:19 für den Maintaler endete. Danach war beim hessischen Routinier die Luft raus und er verlor den vierten Satz klar. Überrascht zeigte sich der Engländer Tim Garner, als Michael Gäde ihm den ersten Satz abnahm. Danach besann sich der ehemalige Tourprofi jedoch auf sein Können und siegte ebenfalls in vier Sätzen. Gegen den wegen einer Fußverletzung leicht gehandicapten Simon Rösner trumpfte der Österreicher Aqeel Rehman groß auf und trotzte der Nummer 16 der Welt einen Satz ab, unterlag aber letztendlich 1.3. Auch der Maintaler Johannes Voit lieferte dem deutschen Vizemeister Raphael Kandra ein beherztes Match – jeder Satz ging nur knapp an Kandra. Paderborns Präsident Andreas Preising erkannte die Leistung der Maintaler neidlos an: „Eine tolle Leistung des Teams aus Maintal vor heimischer Kulisse. Vier schöne Begegnungen, knappe Sätze und doch mehr oder weniger ausgeglichene Spiele sorgten für zufriedene Gesichter. Mit einem standesgemäßen 4:0-Auswärtssieg machten die Herren des PSC aber das Wochenende mit sechs von sechs möglichen Punkten wieder erfolgreich und sind in der 1. Bundesliga weiterhin ungeschlagen.“

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Black & White RC Worms – Sport-Insel Stuttgart (3:1)

Spielort: Black & White (Alzeyer Str. 121, 67543 Worms, 06241-959000) Sonntag 17.02.2013, 13.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Die beiden letzten Spiele dieser Saison bestreiten die Stuttgarter auswärts. Am Sonntag waren sie Gast in Worms, am 2. März müssen sie nach Paderborn. Wahrlich kein Zuckerschlecken für den Deutschen Mannschaftsmeister von 2006. An Position vier startete der Stuttgarter Ben Petzoldt gegen den Wormser Tim Weber. Petzoldt begann verhalten und so holte der Wormser ohne nennenswerte Schwierigkeiten die 1:0-Satzführung. In Satz zwei stellte der Stuttgarter sein Spiel um, brachte Weber in Bedrängnis und schaffte den 1:1-Satzausgleich. Anschließend war der Wormser wieder am Drücker und übernahm das Kommando. Petzoldt spielte zu defensiv und ließ Weber agieren. Nach knapp 50 Minuten war der 3:1-Sieg Webers perfekt und Worms lag 1:0 in Führung. Da Worms André Haschker, der am Samstag seinen 30. Geburtstag feierte, pausieren ließ, hatte es Stuttgarts Valentin Rapp mit Carsten Schoor zu tun, der an Position drei aufgerückt war. Beide Spieler schenkten sich von Beginn an nichts und so ging es in den Tiebreak, den der Stuttgarter für sich entscheiden konnte. Danach war Carsten Schoor am Drücker, der Satz zwei im Eiltempo für sich entschied. Auch in den Sätzen drei und vier ließ der Wormser den Stuttgarter nicht mehr zu seinem Spiel finden und gewann 3.1. Im Spiel an Position eins trafen der Stuttgarter Schweizer Nicolas Müller (WRL 21) und der Wormser Australier David Palmer aufeinander. Palmer hat zwar seit November 2011 seinen Rücktritt vom Weltranglisten-Zirkus vollzogen, aber der zweifache World-Open-Sieger hat das Spielen auch in seiner neuen Wahlheimat Amerika nicht verlernt. Im ersten Satz war das Tempo von Müller allerdings so hoch, dass Palmer den 0:1-Satzrückstand hinnehmen musste. Danach spielte Palmer seine Erfahrung aus, verschleppte das Tempo und konterte Müller ein ums andere Mal aus, um somit den 1:1-Satzausgleich herzustellen. Danach war Müller wieder in der Lage das Tempo zu verschärfen und sich dadurch in den Sätzen drei und vier einen Vorsprung zu erarbeiten, der bis zum 11:5, 11:8 und zum 3:1-Sieg hielt. Nur einen Satz lang konnte der Stuttgarter Manuel Fistonic den Wormser Jens Schoor irritieren. Am Ende siegte der sechsfache Deutsche Vizemeister in vier Sätzen und sicherte seinem Team den Mannschaftserfolg. Die Stuttgarter dürfen sich dagegen auf die Endrunde vor der Haustür im schwäbischen Böblingen freuen. Und vielleicht sieht man sich da ja im Halbfinale wieder.

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Squash Inn Team Hamborn 88 – HanseSquash Hamburg 79 (2:2)

Spielort: Sportzentrum Hölle Nord (Ranenbergstr. 9, 47166 Duisburg, 0203-5522234) Sonntag 17.02.2013, 13.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Ohne den niederländischen Spitzenspieler Laurens Jan Anjema traten die Hamborner zu Hause gegen den Aufsteiger aus Hamburg an. Und die begannen frisch von der Leber weg: Christian Wucherer aus der zweiten Mannschaft ins Team gerückt, musste gegen Hamburgs Predi Fritsche ran und der „Oldie“ aus der Hansestadt zeigte Wucherer in vier Sätzen seine Grenzen auf. David Kandra konnte danach – ebenfalls in vier Sätzen – gegen Oliver Post ausgleichen. Doch der gewonnene Satz von Post sollte in der Endabrechnung noch eine Rolle spielen. Im Spitzenspiel hatte erwartungsgemäß Hamborns Rudi Rohrmüller gegen die australische Nummer 1, Cameron Pilley nichts zu bestellen. Damit war der zweite Punkt unter Dach und Fach und das Unentschieden gesichert. Hamburgs Florian Pößl konnte im ersten Satz mit seinem technisch brillanten und variablen Spiel Stefan Leifels noch den Satz abnehmen. Aber im Lauf des Spiels verließen den Hamburger die Kräfte und Leifels siegte in vier Sätzen. „Mit dem einen Zähler können wir leben – Platz drei nach der Vorrunde ist immer noch ein gutes Ergebnis“, gewann Hamborns Heiko Sahm den Ergebnis noch etwas Positives ab. „Wir haben uns für unsere guten Leistungen selbst belohnt“, lautete das Fazit von Hamburgs Pressemann Axel Annink.