Es war das Wochenende der Unentschieden in der 1. Bundesliga. Und dennoch gab es einen klaren Gewinner: Der aktuelle Meister aus Worms holte zwei gewonnene Unentschieden heraus – und dies gegen seine direkte Konkurrenz –, festigt damit die Tabellenführung mit nun drei Zählern Vorsprung auf seinen härtesten Konkurrenten aus Paderborn. Nicht mehr ganz so gut im Rennen um die Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft liegt weiterhin der Vorjahresvize aus Hamborn.

Die Duisburger erkämpften sich beim verlorenen Unentschieden am Freitag gegen Worms nur einen Zähler, fuhren dafür aber am Sonntag mit einem klaren 4:0 über Stuttgart drei Punkte ein und sind jetzt punktgleich mit dem Tabellenzweiten Paderborn. Allerdings haben die Duisburger um Manager Martin Jäger bereits ein Spiel mehr auf dem Konto als der PSC und Worms. Die Schwaben von der Sport-Insel Stuttgart sicherten sich am Freitag im Heimspiel gegen die Bremer zwar zwei Punkte beim Unentschieden. Dies reichte jedoch nicht um die Weserstädter zu überholen. Die Truppe um Manager Arno Limmeroth bleibt nach der Niederlage am Sonntag in Hamborn das Schlusslicht der Tabelle. Sicherlich ein ungewohntes Gefühl für die in der Vergangenheit erfolgsverwöhnten Stuttgarter.

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Black & White RC Worms – Squash Inn Team Hamborn 88 (2:2)

Spielort: Black & White (Alzeyer Str. 121, 67543, Worms, 06241-95900-0) Freitag, 09.12.2011, 19.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Es war ein Spiel, das geprägt war von den Ausfällen beider Teams: Bei Worms fehlte der angekündigte Weltranglistenerste Nick Matthew, der wegen einer Verletzung den Bundesligaeinsatz und das PSA-Turnier in Indien absagen musste. Auf Hamborner Seite stand Tom Richards nicht zur Verfügung, der unterwegs nach Indien zum PSA-Turnier war. So mussten beide Mannschaften aus der Not eine Tugend machen und improvisieren. Bei Meister Worms rückte Jens Schoor auf die Spitzenposition und der junge Franzose Gregoire Marche (WRL Nr. 50) besetzte hinter ihm Position 2, dann André Haschker und Carsten, der jüngere Schoor-Bruder. Die Hamborner setzten den Finnen Henrik Mustonen (WRL Nr. 48) ein, dann Raphael Kandra, Rudi Rohrmüller und Stefan Leifels. Die Hamborner starteten wie erwartet mit einem 3:1-Erfolg von Routinier Stefan Leifels gegen Carsten Schoor. Postwendend folgte jedoch der Ausgleich durch ein souveränes 3:0 von André Haschker gegen Rudi Rohrmüller. Im Spitzenspiel trotzte Jens Schoor dem Finnen Mustonen zumindest einen Satz ab, so dass Hoffnung auf ein gewonnenes Unentschieden bestand. Der 21 Jahre alte Franzose Marche ließ im entscheidenden vierten Spiel Raphael Kandra keinen Satz, so dass es zwar zum 2.2 reichte, aber nur zu einem Punkt für Hamborn. „Wieder einmal ein Unentschieden mit dem wir im Endeffekt zufrieden sein müssen. Mehr war nicht drin“, konstatiert Pressewart Heiko Sahm das Ergebnis für die Wormser.

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Sport-Insel Stuttgart – 1. Bremer SC (2:2)

Spielort: Sport-Insel Stuttgart (Heßbrühl Straße 34, 70565, Stuttgart, 0711-7803366) Freitag, 09.12.2011, 19.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Weil er eine Grippe noch nicht ganz auskuriert hatte, schonte Teammanager Arno Limmeroth Patrick Gässler, so dass beide Nachwuchsleute – Valentin Rapp und Ben Petzoldt – zum Einsatz gegen die Gäste aus Bremen kamen. Der Abend begann gut für die Stuttgarter in der Heßbrühlstraße. Ben Petzoldt besiegte Alexander Schuttkowski in vier Sätzen. Danach aber verlor Valentin Rapp gegen Jan Ole Bleil nach gewonnenem ersten Satz den Faden und damit auch das gesamte Match in vier Sätzen. Auf der Spitzenposition traf der Ungar Mark Krajcsak (WRL Nr. 79), der lange Zeit verletzt war, auf den Südafrikaner Gary Wheadon. Krajcsak, der schon mal auf Platz 37 der Welt rangierte, war jederzeit Herr der Lage, gewann sicher in drei Sätzen und brachte die Schwaben in Führung. Moritz Dahmen hätte den Mannschaftserfolg mit einem Sieg über Tim Weber sicher können, verlor den ersten Satz nur knapp im Tie-Break, gewann den zweiten 11:9, danach war aber die Luft raus und Weber ließ Ball und Gegner laufen, so dass am Ende ein 3:1 für den Bremer stand. Das hieß am Ende, dass die Stuttgarter mit einem gewonnenen Unentschieden und weiterhin mit der Roten Laterne in der Liga zufrieden sein mussten.

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Squash Inn Team Hamborn 88 – Sport-Insel Stuttgart (4:0)

Spielort: Sportzentrum Hölle Nord (Ranenbergstraße 9, 47166, Duisburg, 0203-5522234) Sonntag, 11.12.2011, 13.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Anstelle von Mark Krajcsak, der zurück zu einem Turnier in Ungarn musste, spielte beim Auswärtsspiel der Stuttgarter der 19-jährige Engländer Robert Downer (WRL Nr. 198). Doch weder diese Tatsache noch der Einsatz des wieder genesenen Patrick Gässler änderte etwas an der Niederlage der Schwaben beim Vizemeister. Die Entscheidung fiel bereits auf den hinteren Positionen, wo Stefan Leifels seine Klasse gegen Ben Petzoldt demonstrierte und ebenso wenig einen Satz abgab wie Rudi Rohrmüller gegen Moritz Dahmen. Nach dem 3:0 des Finnen Mustonen über den Engländer Downer war die Luft raus. Auch wenn sich im abschließenden vierten Spiel Raphael Kandra und Patrick Gässler noch ein packendes Fünfsatzmatch lieferten, das Kandra erst im fünften Satz gewinnen konnte. „Wir haben uns im Vorfeld der Weihnachtsfeier souverän der Pflichtaufgabe entledigt und drei Punkte eingefahren“, kommentierte Hamborns Heiko Sahm das Ergebnis gegen die Stuttgarter.

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Paderborner SC – Black & White RC Worms (2:2)

Spielort: AHORN-SQUASH im Ahorn-Sportpark (Ahornallee 20, 33106, Paderborn, 05251-1371177) Sonntag, 11.12.2011, 13.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Im Sonntags-Spitzenspiel der Bundesliga machten die anwesenden Spieler die fehlenden Spitzenspieler beim 2:2 Unentschieden mehr als wett. Paderborn gegen Worms – zur Zeit der Klassiker im deutschen Bundesligasquash. Die leicht favorisierten Wormser taten sich gegenüber den etwas ersatzgeschwächten PSC wieder schwerer als gedacht. Drei Spiele gingen über die volle Distanz. Die Teams boten den Zuschauern im Paderborner Ahorn Sportpark fünf Stunden Dramatik pur. Im Auftakt-Spiel dominierte zunächst Cederic Lenz gegen Carsten Schoor bis zur 2:0-Satzführung und zum 10:10 im dritten Satz. Lenz vergab zwei Matchbälle und die Partie kippte zu Gunsten von Carsten Schoor, der am Ende den Punkt für Worms holte. Dann folgte die Sensation im zweiten Spiel von Paderborner Seite aus. Lennart Osthoff hielt lange Zeit gegen Nationalspieler André Haschker gut mit. Nach einem 1:2-Satzrückstand drehte Osthoff den Spieß um und schaffte einen überraschenden 3:2 Erfolg gegen Haschker. Dann das Spiel der „Einser“: Chris Simpson (Paderborn) gegen Jens Schoor (Worms). Schon im Hinspiel ging es über fünf Sätze, jetzt wieder wobei Schoor im vierten Satz klar vorne lag. Im fünften Satz hatte dann der Engländer Chris Simpson das bessere Ende mit 11:8 für sich und das erhoffte „Weihnachtsgeschenk“ in Form eines Unentschiedens für das Paderborner Team erreicht, das sich ohne Spitzenspieler Simon Rösner weniger ausgerechnet hatte. Im abschließenden Spiel des französischen Nationalspielers Greg Marche gegen den Paderborner Norman Junge hielt Junge gut mit und erkämpfte sich einen Satz. Erst als die Kräfte schwanden, dominierte Marche im vierten Durchgang und sicherte seinem Team das positive Unentschieden. Das Kompliment von Teammanager Norman Farthing an sein Team kam von Herzen, das weiterhin aus eigener Kraft das Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft schaffen kann. Für die Wormser sieht es rosig aus. Sie haben zwar das Finale noch nicht in der Tasche, aber von allen Mannschaften die besten Voraussetzungen. Trotzdem sind noch sieben Spiele in dieser Saison zu spielen.