Wer will die Wormser auf dem Weg ins zweigeteilte Finale (Hin- und Rückspiel) im nächsten Jahr aufhalten? Nach vier Spieltagen haben die Schützlinge von Michael Zehe schon sechs Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Paderborn, die allerdings noch ein Spiel weniger absolviert haben. Dennoch der aktuelle Meister hat in vier Spielen erst einen Zähler abgegeben.

Etwas überraschend auf Platz 3, wenn auch nur wegen des besseren Spielverhältnisses sind die Bremer. Dann kommt erst Hamborn. Hier wurde der Engländer Tom Richards vielleicht etwas zu oft eingesetzt. Nach dem schweren Match am Freitag gegen Müller musste er am Samstag zwei Mal für die Zweitliga-Bundesligamannschaft ran und verlor am Sonntag prompt gegen den jungen Ägyter El Shorbagy. Stuttgarts Freude über das gewonnene Unentschieden gegen Hamborn dürfte rasch der Ernüchterung gewichen sein, denn am Sonntag setzte es ohne den Schweizer Nationalspieler Nicholas Müller eine 0:4-Klatsche in Bremen.

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Sport-Insel Stuttgart – Squash Inn Team Hamborn 88 (2:2)

Spielort: Sport-Insel Stuttgart , Heßbrühl Straße 34 , 70565 , Stuttgart Freitag, 21.10.2011, 19.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Dagegen sind Agathe Christies Krimis Kinderbücher im Vergleich zu dem, was in Stuttgart ablief. Gegen den Vizemeister aus dem nördlichsten Duisburger Stadtteil Hamborn zeigten die Schwaben eine famose Leistung. Dies fing mit einem relativ unerwarteten 3:1-Erfolg von Nachwuchsmann Ben Petzoldt gegen den älteren Kandra-Bruder an. Danach musste sich, fast erwartungsgemäß, der Stuttgarter Moritz Dahmen dem Deutschen Einzelmeister des Jahres 2004 Stefan Leifels geschlagen geben, holte aber noch einen Satz, was später wichtig werden sollte. Dann drehten die Stuttgarter den Spieß wieder um: Der Schweizer Nicholas Müller (WRL Nr. 30) bezwang die Nummer 24 der Welt, den Engländer Tom Richards mit 3:1. Im vierten und entscheidenden Spiel kämpfte Stuttgarts Patrick Gässler verbissen gegen Raphael Kandra, konnte aber die 1:3-Niederlage nicht verhindern. 2:2 nach Spielen und 8:8 nach Sätzen stand es somit. Doch die Stuttgarter hatten mit 146 Spielpunkten genau einen Punkt mehr gewonnen als Hamborn und erhielten für das gewonnene Unentschieden zwei Punkte, während die Nord-Duisburger mit einem Punkt zurück in den Ruhrpott geschickt wurden. „Mit dem Punktgewinn (ohne den verhinderten Rohrmüller) können wir gut leben, dramatischer als mit einem Punkt Abstand zu verlieren, geht’s natürlich nicht“, kommentierte Pressewart Heiko Sahm das Ergebnis seiner Hamborner.

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Black & White RC Worms – Paderborner SC (2:2)

Spielort: Black & White (Alzeyer Str. 121, 67543 Worms, 06241-95900-0) Freitag, 21.10.2011, 19.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Tief in die Trickkiste griffen die Wormser vor dem Wochenende. Statt mit Jens Schoor an Nummer 1 und dem englischen Ex-Weltranglistenspieler Marcus Berrett an Position 2 holten sie den jungen Ägypter Mohamad El Shorbagy, der aber immerhin schon auf Position 8 in der Welt rangiert. Aber auch Paderborn hatte reagiert und statt Barker, der in Qatar im Einsatz war und ins Viertelfinale kam, aber über muskuläre Probleme klagte, in einer Nacht- und Nebelaktion seinen Landsmann Chris Simpson (Nr. 51 der Welt) geholt und ließ stattdessen Simon Rösner auf der Spitzenposition gegen den Ägypter spielen. Auch in Worms war Krimi pur angesagt: 2:2 und 9:9 stand es nach Spielen und Sätzen und es waren die Wormser, die zwei Spielpunkte mehr erzielten und somit zwei Punkte aus dem Unentschieden holten. Sensationell sicherlich das 3:1 von Simon Rösner (WRL 27) gegen die Nummer 8 der Welt. Simpson benötigte fünf Sätze gegen Jens Schoor, Carsten Schoor ebenfalls fünf Sätze gegen Lennart Osthoff. Und André Haschker bezwang Norman Junge. „Wir sind mit dem einen Punkt nicht unzufrieden, Worms ist stark aber nicht unschlagbar“, kommentierte PSC-Präsident Andreas Preising das Ergebnis.

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1. Bremer SC – Sport-Insel Stuttgart (4:0)

Spielort: Sportwelt (Hermann-Ritter-Str. 100, 28197 Bremen, 0421-52042-0) Sonntag, 23.10.2011, 13.00 Uhr

Einzelergebnisse …

Der Australier Cameron Pilley (WRL Nr. 16) hatte sich sicherlich einen schweren Sonntagnachmittag vorgestellt, doch sein Kontrahent Nicholas Müller, Nr. 30 der Welt, spielte nicht, stattdessen rückte Stuttgart auf und Patrick Gässler hatte das Vergnügen gegen Pilley antreten zu müssen. Sowohl Heiko Schwarzer gegen Dominik Braunfels, wie Tim Weber gegen Moritz Dahmen als Pilley gegen Gässler gaben kein Pardon und verschenkten keinen Satz an die Schwaben. Einzig Ben Petzoldt kämpfte wacker gegen Jan Ole Bleil, lag sogar in Sätzen 2:1 in Front, musste am Ende sich aber in fünf Sätzen geschlagen geben. Bremens Team scheint die Vorgabe von Manager Willi Eickworth perfekt umzusetzen, die da heißt: „Wir sind nicht in der Liga um Letzter zu werden.“ Die zweifelhafte Ehre gebührt zurzeit den Stuttgartern, die aber am Freitag gezeigt haben, was möglich ist, wenn Müller oder ein anderer Topspieler an der Spitzenposition zum Einsatz kommt.

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Squash Inn Team Hamborn 88 – Black & White RC Worms (1:3)

Spielort: Sportzentrum Hölle Nord (Ranenbergstraße 9, 47166 Duisburg, 0203-5522234) Sonntag, 23.10.2011, 13.00 Uhr

Einzelergebnisse …

In Bestbesetzung wollte Hamborn Revanche für die Finalniederlage bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Doch daraus wurde leider nicht nichts, obwohl es gut losging in der „Hölle Nord“ vor heimischem Publikum in Duisburg. Stefan Leifels rang mit 3:2 den jüngeren Schoor-Bruder nieder und brachte sein neues Team in Führung. Aber André Haschker, „der Hexer“, glich gegen den jungen Rudi Rohrmüller nicht nur den 1:2-Satzrückstand aus, sondern wandelte ihn in einen Sieg um. Dass Richards schon drei Matches an diesem Wochenende in den Beinen hatte, als er gegen den Weltranglistenachten in den Court ging, war sicherlich eine gewisse Schwächung, ob es zu einem Sieg gereicht hätte, bleibt offen. So musste Raphael Kandra gegen seinen Dauer-Konkurrenten Jens Schoor gewinnen, wenn ein Unentschieden zumindest herausspringen sollte. Und er legte los wie die Feuerwehr. 2:0 in Sätzen war Kandra vorn, als Schoor im dritten und vierten langsam das Spiel in den Griff bekam. Im fünften und entscheidenden Satz hatte Kandra dann nichts mehr zuzusetzen und verlor glatt mit 4:11, was die Mannschaftsniederlage der Hamborner besiegelte. Den Wormsern muss man bescheinigen, dass sie absolut meisterwürdig aufgetreten sind und gespielt haben.