Die Prophezeiung der Teammanager in der 1. Bundesliga Herren, dass wohl die spannendste Saison bevorsteht angesichts der Tatsache, dass es drei fast gleichstarke Mannschaften gibt und die beiden anderen so etwas wie das Zünglein der Waage spielen können, hat sich schon am ersten Wochenende bewahrheitet. Der aktuelle Meister aus Worms hat zwar die Führung mit zwei Siegen in Stuttgart und daheim gegen Bremen übernommen, doch der Paderborner SC – immerhin European Club Champion – musste sich zu Hause gegen den Vizemeister aus Hamborn mit einem verlorenen Unentschieden begnügen, verzichtete dabei aber auf einen seiner Weltranglisten-Top-10-Spieler. Die absoluten Gewinner an diesem Wochenende waren die Fans. Sie sahen erstklassiges Squash in Bremen, Stuttgart, Paderborn und Worms. So kann es weitergehen.
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1. Bremer SC – Paderborner SC (1:3)
Spielort: Sportwelt (Hermann-Ritter-Str. 100, 28197 Bremen, 0421-52042-0) Freitag, 07.10.2011, 19.00 Uhr
Es sieht nach einem klaren Erfolg für den europäischen Champion Paderborn aus, doch das Ergebnis täuscht über den Spielverlauf: Drei der vier Begegnungen zum Auftakt der Bundesliga in Bremen wurden erst im fünften Satz entschieden. Paderborn war in rein deutscher Besetzung in die Weserstadt gereist, während Bremens Willi Eickworth auf den Australier Cameron Pilley setzte. Doch der Reihe nach: Zunächst machte der junge Cederic Lenz mit Heiko Schwarzer kurzen Prozess und brachte den PSC in Führung. Danach begannen jedoch die Krimis: Lennart Osthoff benötigte fünf Sätze um den Bremer Jan Ole Bleil niederzuringen. Hoffnung keimte in der Hermann-Ritter-Straße in Bremen auf, als Pilley – immerhin Nummer 17 der Weltrangliste – gegen Simon Rösner, der auf Platz 27 steht, durch einen Fünfsatzsieg verkürzen konnte. Würde Tim Weber gegen Norman Junge das Unentschieden retten können? Die Antwort gab es erst im fünften Satz, den Junge für sich entschied. Paderborns Teammanager Norman Farthing konnte aufatmen, war doch sein Plan aufgegangen, drei Punkte aus Bremen mitzunehmen.
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Sport-Insel Stuttgart – Black & White RC Worms (1:3)
Spielort: Sport-Insel Stuttgart (Heßbrühl Straße 34, 70565 Stuttgart, 0711-7803366) Freitag, 07.10.2011, 19.00 Uhr
Der Meister aus Worms gastierte am Freitag in Stuttgart – bislang immer ein harter Kampf. Gegen die verjüngte Stuttgarter Mannschaft zeigten die Wormser die reifere Spielanlage. So war es zunächst Carsten Schoor, der gegen Ben Petzoldt hauptsächlich von dessen Fehlern in den ersten beiden Sätzen profitierte. Im dritten Satz war das Spiel dann ausgeglichen und ging in den Tie-Break. Nachdem Petzoldt vier Satzbälle nicht nutzen konnte, stand es 3:0 für Schoor. Im vorgezogenen Spitzenspiel zwischen dem Schweizer Nicolas Müller (WRL Nr. 30) und Jens Schoor konnten die Stuttgarter dann sehen, warum Schoor 54 Plätze hinter Müller in der Weltrangliste steht. Druckvoll und präzise war das Spiel des Schweizer Nationalspielers. Am Ende stand ein klares 3:0 für Müller und das 1:1. Doch diese wussten, dass weitere Punkte kaum mehr möglich sein würden. Der Engländer Marcus Berrett, zwar nicht mehr auf der PSA-Tour spielend, zeigte dennoch seine ganze frühere Klasse und ließ Patrick Gässler nie zur Entfaltung kommen. Ähnliches galt auch im entscheidenden vierten Spiel: André, „der Hexer“ Haschker, seit Wochen in blendender Form hatte das Match gegen Moritz Dahmen weitgehend im Griff. Nach einer Oberschenkelverletzung im zweiten Satz musste Dahmen den Dritten verletzungsbedingt kampflos abgeben.
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Paderborner SC – Squash Inn Team Hamborn 88 (2:2)
Spielort: AHORN-SQUASH im Ahorn-Sportpark (Ahornallee 20, 33106 Paderborn, 05251-1371177) Sonntag, 09.10.2011, 13.00 Uhr
Die Spitzenbegegnung der Bundesliga fand am Sonntag im Paderborner Ahorn Sportpark statt. Paderborn ergänzte sein Team gegenüber Freitag um den Briten Chris Simpson, Hamborn reiste mit breiter Brust und Neuzugang Stefan Leifels nach Paderborn. Zum Schluss stand ein leistungsgerechtes 2:2 Unentschieden mit positiven Abschluss für Hamborn. Stefan Leifels dominierte über weite Strecken gegen seinen alten Teamkollegen und gewann in drei Sätzen gegen Lennart Osthoff. Geburtstagskind Norman Junge spielte phasenweise unglücklich gegen einen motivierten Rudi Rohrmüller. Schnell lag Paderborn somit entscheidend mit 0:2 hinten. Simon Rösner schaffte dann vor zahlreichem Publikum mit einem glatten 3:0 gegen den in der Weltrangliste höher platzierten Tom Richards den Anschlusspunkt, bevor Chris Simpson in einer ausgeglichenen Begegnung gegen Raphael Kandra das 2:2-Unentschieden mit einem 3:1 Erfolg noch schaffte. „Wir sind mit vier von sechs Punkten gut in die Saison gestartet“, lautete das Fazit Vereinspräsident Andreas Preising nach den ersten beiden Spieltagen. „Das gewonnene Unentschieden beim mehrfachen Deutschen Meister ist ein gefühlter Sieg“, kommentierte der Hamborner Teammanager Heiko Sahm das Ergebnis.
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Black & White RC Worms – 1. Bremer SC (3:1)
Spielort: Black & White Worms (Alzeyer Strasse 161, 67549 Worms, 06241-95900-0) Sonntag, 09.10.2011, 13.00 Uhr
Die Bremer hatten gegenüber Freitag umgebaut und Jan Ole Bleil aus dem Team genommen, dafür kam Alexander Schuttkowski in die Mannschaft. Doch die Wormser legten als neuer Meister beim ersten Heimspiel los wie die Feuerwehr. Zunächst war es Carsten Schoor der Schuttkowski in drei Sätzen abfertigte. Wenig Federnlesens machte auch André Haschker mit Heiko Schwarzer. So stand es bereits 2:0 für die Wormser als das Spitzenspiel aufgerufen wurde. Hier war von Teammanager Michael Zehe die Niederlage von Jens Schoor gegen den Australier Cameron Pilley natürlich eingeplant. Pilley zeigte nur im dritten Satz Konzentrationsschwächen, gewann letztlich aber souverän in vier Sätzen. Zehe hatte ja noch den Engländer Marcus Berrett in der Hinterhand, der Tim Weber in drei Sätzen ganze 13 Punkte überließ. Für die Worms-Truppe war der Bundesligaauftakt mit zwei Siegen und sechs Punkten höchst erfolgreich. Das Projekt Titelverteidigung hat auf jeden Fall einen guten Anfang genommen.
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